Handwerkerbonus tritt in Kraft

Handwerkerbonus tritt in Kraft
Wer seine Wohnung renovieren lässt und die Handwerkerrechnung einreicht, kann bis zu 600 Euro zurückholen. Roaming-Preise sinken mit 1. Juli.

Ab 1. Juli bekommen Privatpersonen eine steuerliche Förderung von bis zu 600 Euro für die Renovierung, Erhaltung oder Modernisierung ihres Wohnraums, wenn diese Arbeiten von einem Handwerker erledigt werden. 2014 stehen bis zu 10 Mio. Euro, 2015 bis zu 20 Mio. Euro zur Verfügung. Der Handwerkerbonus kann nach Erledigung der Arbeiten bei einer der Bausparkassen beantragt werden.

Privatpersonen erhalten 20 Prozent des Rechnungsbeitrags, aber maximal 600 Euro jährlich pro Wohnobjekt. Damit werden Arbeitsleistungen von 200 Euro bis zu maximal 3.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) gefördert. In einem Förderungsantrag können mehrere Endrechnungen für verschiedene Arbeiten gemeinsam eingereicht werden.

Zeitraum

Die zur Förderung beantragten Arbeitsleistungen müssen 2014 zwischen 1. Juli und 31. Dezember, bzw. für das Förderungsbudget 2015 innerhalb des Kalenderjahres 2015 gemacht werden. Es ist keine Kombination mit anderen Förderungen möglich.

Es gibt keinen Handwerkerbonus für Material- und Entsorgungskosten, Arbeitsleistungen zur Neubeschaffung oder Erweiterung von bestehendem Wohnraum, Arbeitsleistungen außerhalb des eigentlichen Wohnobjekts und gesetzlich vorgeschriebenen Wartungsarbeiten, Gutachten sowie Ablesedienste, heißt es im Informationsblatt auf der Homepage zum Handwerkerbonus.

Mehr Infos unter www.handwerkerbonus.gv.at

Konjunkturschub für Klein- und Mittelbetriebe, wirksame Methode gegen Schwarzarbeit: Die Einführung des Handwerkerbonus weckt große Erwartungen. In Deutschland gibt es das Steuerzuckerl schon seit 2006. Die Erwartungen wurden großteils nicht erfüllt. Der KURIER fasste wichtige Fragen rund um die neue Förderung zusammen:

Was genau wird gefördert?

Gefördert werden Arbeitsleistungen im Zusammenhang mit Renovierung, Erhaltung und Modernisierung von privatem Wohnraum. Darunter fallen etwa das Streichen und Tapezieren von Innenwänden, die Beseitigung kleiner Schäden oder der Austausch von Fenstern. Begünstigt sind nur die Arbeitskosten des Handwerkers inklusive Fahrtkosten, nicht aber die Materialkosten.

Wie hoch ist die Förderung und wie wird sie ausbezahlt?

Pro Jahr werden 20 Prozent der nachgewiesenen Arbeitskosten von maximal 3000 Euro ohne Umsatzsteuer, also maximal 600 Euro, zurückerstattet. Ausbezahlt wird der Bonus nur so lange der Fördertopf reicht. Für 2014 sind zehn Millionen Euro budgetiert, für 2015 dann 20 Millionen. "Das ist einmal ein erster Schritt", heißt es in der Wirtschaftskammer, die 1200 Euro pro Jahr fordert. Der Vergabemodus wird noch verhandelt. Die Ausgabe von Gutscheinen zu einem bestimmten Stichtag ist umstritten, weil verfassungsrechtlich heikel.

Wem nützt der Handwerkerbonus?

Die Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer erwartet sich einen Nachfrageschub und ein Zurückdrängen der Schattenwirtschaft. Dies bringe zusätzliche Steuereinnahmen, weshalb sich der Bonus auch für den Fiskus rechne. Für das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) halten sich laut einer früheren Analyse Ein- und Ausgaben für die Finanz in etwa die Waage.

Deutschland gilt als Vorbild. Wie sind die Erfahrungen dort?

In Deutschland können Handwerksleistungen bis 1200 Euro von der Einkommensteuer abgesetzt werden. Die Förderung wurde seit 2006 derart stark in Anspruch genommen, dass der Rechnungshof 2011 Alarm schlug. Der Bonus belaste die Staatskasse zu sehr, 70 Prozent der Einreichungen seien Mitnahmeeffekte, die Haushalte hätten die Handwerksleistungen auch so legal in Anspruch genommen.

Kann mit dem Steuerbonus wirklich die Schwarzarbeit eingedämmt werden?

Die WIFO-Analyse sieht einen Legalisierungseffekt von maximal vier bis sieben Prozent – allerdings bei einer Förderhöhe von 1200 Euro. Bei der jetzt beschlossenen Förderhöhe von lediglich 600 Euro pro Jahr dürfte dieser Effekt noch geringer sein. Kritiker halten den finanziellen Anreiz für Konsumenten, auf einen Pfuscher zu verzichten, daher für zu gering.

Pünktlich zum 1. Juli hat die EU-Kommission eine weitere Absenkung der Auslandstarife für mobiles Telefonieren und Datenabfrage angeordnet.

Das ist der achte Preisschritt nach unten, wie das Vergleichsportal Verivox ausgerechnet hat. Die Roaming-Preise in der EU sind seit 2007 um bis zu 90 Prozent gefallen, erklärte die für die Digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Nellie Kroes am Montag in Brüssel. Sie hoffe, dass bis Jahresende eine Einigung über die vollständige Abschaffung der Roaming-Aufschläge erzielt werden kann. "Die Frage ist, warum sollten wir überhaupt auf einem Binnenmarkt Roaming-Aufschläge bezahlen", so Kroes.

Ab 1. Juli senke die EU neuerlich die Preisobergrenzen für das Herunterladen von Daten um mehr als die Hälfte - von 45 Cent je Megabyte auf 20 Cent. Das Abrufen von Karten, Videos und Mails sowie die Nutzung sozialer Netzwerke werde auf Reisen in die EU sogar noch billiger. Dies bedeute, dass Fußballfans, die während der WM in der EU unterwegs sind, für das Datenroaming 25 mal weniger als während der WM 2010 zu bezahlen haben.

Bei Anrufen ins EU-Ausland gebe es eine Reduktion um 21 Prozent bei den Preisobergrenzen - von 24 auf 19 Cent pro Minute. Eingehende Anrufe verbilligten sich um 28,5 Prozent von 7 auf 5 Cent pro Minute und der SMS-Versand sinke um 25 Prozent von 8 auf 6 Cent.

Vorsicht in Nicht-EU-Ländern

Doch in andere beliebte Reiseländer wie Schweiz, Türkei oder Südostasien gelten andere Bedingungen. Langes Telefonieren und ausgiebiges Surfen können hier Löcher in die Geldbörse schlagen. Verbraucherschützer empfehlen ohnehin jedem Reisenden, sich vor einem Urlaubsantritt beim Betreiber zu informieren, welche Telefon- und Internetkosten die Nutzung eines Handys gegebenenfalls verursachen kann.

Eine der größten Kostenfallen ist das Smartphone selbst: Die Geräte aktualisieren nämlich im Hintergrund und ohne Wissen des Nutzers oft Anwendungen oder führen Updates durch. Und das frisst Megabytes. Aber auch da weiß Bradler eine Antwort: In der Option Einstellungen der Geräte die mobile Datenoption deaktivieren und E-Mail, Internet, Whatsapp & Co nur in WLAN-Netzen nutzen.

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