Lenzing-Gewinn fällt weiter, Sparprogramm verschärft

Der börsennotierte Faserhersteller Lenzing leidet weiter unter fallenden Faserpreisen. Obwohl es beim Faserabsatz einen Absatzrekord und eine volle Kapazitätsauslastung gab, fiel der Umsatz und der Periodengewinn drittelte sich von 45,2 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf nur mehr 15,2 Mio. Euro. Lenzing-Chef Peter Untersperger reagiert mit einer Verschärfung des Sparprogramms.
Lenzing hatte im November des Vorjahres angekündigt, im Konzern bis zu 600 Jobs zu streichen, davon 390 in Österreich. Im ersten Halbjahr ist die Zahl der Mitarbeiter im Vergleich zu Ende 2013 um 283 Personen von 6.675 auf 6.392 gefallen, geht aus der Ad-hoc-Mitteilung vom Donnerstag hervor.

Gewinn gedrittelt
Damit fielen alleine in den fortgeführten Bereichen der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zur Vorjahresperiode von 129,1 Mio. Euro auf 91,9 Mio. Euro (-28,8 Prozent), das Betriebsergebnis (EBIT) von 73,8 Mio. Euro auf 32,4 Mio. Euro (-56,1 Prozent). Inklusive Plastics war das Betriebsergebnis bei 103 Mio. Euro gelegen.

Auch für das zweite Halbjahr rechnet Lenzing nicht mit einer Entspannung am Fasermarkt. Die Baumwollernte liege weiter über dem Jahresverbrauch. "Trotz guter Mengennachfrage kann ein weiterer Preisverfall bei Man-made Cellulosefasern nicht ausgeschlossen werden", es bleibe ein Überangebot am Markt.
Hier geht's zum Interview mit Lenzing-Chef Untersperger: "Österreich braucht mehr Chemiker"
Lenzing mit Sitz in Oberösterreich wurde vor 75 Jahren gegründet und ist Weltmarktführer bei der Herstellung industriell gefertigter Cellulosefasern. Die technisch ausgeklügelten und ökologisch innovativen Fasern finden sich in Textilien, Baby-Wischtüchern und Damenhygiene-Produkten.
Wegen des Preisverfalls bei Fasern gab es trotz steigender Nachfrage 2013 Gewinneinbruch und Stellenabbau.
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