Bitcoin könnte auch Ebay erobern

Das Digitalgeld Bitcoin hält Einzug in den Alltag – auch wenn es zuletzt nicht unbedingt danach aussah. Bitcoin erreichte zu Jahresbeginn hohe Popularität und verbuchte rasante Kursanstiege. Nach Hackerangriffen und technischen Problemen nahm der öffentliche Rummel ab.
Zuletzt wurde die umstrittene Online-Plattform Silk Road dichtgemacht. Das Portal war Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden schon lange ein Dorn im Auge - es galt als riesiger Online-Supermarkt für Drogen und andere kriminelle Ware. Auch die Zukunft des Bitcoin schien durch den Schlag gegen das Netzwerk bedroht. Denn dort wurde nicht mit regulären Währungen wie Euro oder Dollar, sondern mit digitalen Alternativen bezahlt.
"Digitalwährungen werden sich zu einer sehr mächtigen Sache entwickeln."

Ebay-Chef John Donahoe spricht von einer „sehr mächtigen Sache“, die man genau beobachte. Die Unternehmenstochter Paypal, über die viele Ebay-Zahlungen abgewickelt werden, könne eines Tages auch Bitcoins einbeziehen, sagte Donahoe der Financial Times. Das klingt zwar noch wenig konkret und ist nach den Worten des Ebay-Managers zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr als Zukunftsmusik. Dennoch zeigen die Aussagen, dass die digitale Währung auf dem Weg ins Massengeschäft ist.
Selbstproduzierendes System
Lange hatte das Bitcoin-Projekt mit dem Vorwurf zu kämpfen, kriminelle Transaktionen seien ein wichtiges Standbein. Die Kursentwicklung seit der Schließung von Silk Road spricht jedoch dagegen: Zum Wochenauftakt kletterte der Bitcoin-Kurs auf 221 Dollar. Damit nähert er sich dem Rekordhoch von 248 Dollar, das im April auf dem Höhepunkt des öffentlichen Rummels um das Digitalgeld erzielt worden war. Unter Bitcoin-Anhängern gibt es durchaus auch Stimmen, die froh sind, dass mit Silk Road ein Makel beseitigt wurde.
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