Gute Zahlen bei den US-Techgiganten Apple und Amazon, Intel verliert

Apple übertrifft die Erwartungen der Analysten
Amazon hat Umsatzerwartungen im Quartal übertroffen, bei Apple boomt das Iphone-Geschäft. Chipriese Intel hingegen senkt die Jahresprognose.

Ein differenziertes Bild zeichneten gestern am späteren Abend die aktuellen Zahlen aus der US-Technologiebranche. Der weltgrößte Onlinehändler Amazon hat den Umsatz im zweiten Quartal trotz hoher Inflation und Rezessionssorgen deutlich gesteigert. Die Erlöse legten im Jahresvergleich um 7 Prozent auf 121,2 Milliarden Dollar (119,7 Mrd. Euro) zu, wie der US-Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Betriebsgewinn sank zwar von 7,7 Mrd. auf 3,3 Mrd. Dollar, übertraf jedoch die Erwartungen der Experten.

Auch wenn der von der Pandemie beflügelte Shopping-Boom im Internet zu Ende ist, erhöhten Amazons Abo-Dienste die Umsätze um 10 Prozent auf 8,7 Mrd. Dollar. Trotz Preiserhöhungen gelang es dem Konzern, neue Kundinnen und Kunden für seinen Prime-Service mit kostenlosem Versand und Streaming-Diensten anzulocken, die in der Regel deutlich mehr Geld auf der E-Commerce-Plattform ausgeben als andere Nutzerinnen und Nutzer.

Auf dem Finanzmarkt kam der Quartalsbericht gut an. Die Aktie stieg im vorbörslichen US-Handel am Freitag zeitweise um mehr als 12 Prozent. Besonders der Geschäftsausblick auf das laufende Vierteljahr erfreute die Anlegerinnen und Anleger. Amazon stellte ein Umsatzwachstum von bis zu 17 Prozent auf 125 bis 130 Mrd. Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit einer Prognose von 127 Mrd. Dollar gerechnet.

iPhone-Umsatz gestiegen

Das iPhone-Geschäft des Elektronikkonzerns Apple zeigt sich widerstandsfähig gegen Konjunktursorgen und Logistik-Engpässe. Im vergangenen Quartal konnte Apple den iPhone-Umsatz in einem insgesamt geschrumpften Smartphone-Markt steigern. Das glich zusammen mit einem gewachsenen Dienstleistungsgeschäft Rückgänge bei anderen Geräten der Firma mehr als aus.

Insgesamt legte der Apple-Umsatz im Ende Juni abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal um zwei Prozent auf rund 83 Milliarden Dollar (81,76 Mrd. Euro) zu. Unterm Strich gab es unterdessen einen Gewinnrückgang von 10,6 Prozent auf 19,44 Milliarden Dollar, wie Apple nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte.

Schlechtere Zahlen erwartet

Analysten hatten mit schlechteren Zahlen gerechnet. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um rund drei Prozent zu.

Der iPhone-Umsatz wuchs von 39,6 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor auf knapp 40,7 Milliarden Dollar. Nach Berechnungen der Analysefirma Canalys konnte Apple im vergangenen Quartal dank guter Verkäufe des iPhone 13 seinen Anteil am insgesamt um neun Prozent geschrumpften Smartphone-Markt ausbauen.

Im Dienstleistungsgeschäft, in das zum Beispiel Abo-Erlöse aus Apples Musik- und Videostreaming-Angeboten sowie App-Abgaben einfließen, gab es einen noch deutlicheren Zuwachs von 17,5 auf 19,6 Milliarden Dollar. Bei Mac-Computern und den iPad-Tablets gab es unterdessen Rückgänge.

Rote Zahlen bei Intel

Intel hingegen musste einen Umsatzeinbruch und roten Zahlen im vergangenen Quartal hinnehmen und hat daraufhin seine Jahresziele kassiert. Der Chipriese rechnet mit weniger Umsatz und Gewinn als noch vor drei Monaten. Anleger ließen die Aktie im nachbörslichen Handel am Donnerstag zeitweise um mehr als zehn Prozent fallen.

Der Umsatz von Intel fiel in dem Anfang Juli abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 15,3 Milliarden Dollar (15 Mrd Euro). Unterm Strich gab es einen Verlust von 454 Millionen Dollar nach einem Gewinn von gut fünf Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Ein Auslöser war der Rückgang der Erlöse im PC-Geschäft um ein Viertel auf 7,7 Milliarden Dollar, wie Intel mitteilte.

Für das gesamte Jahr senkte Intel nun die Umsatzprognose auf 65 bis 68 Milliarden Dollar von zuvor 76 Milliarden Dollar. Auch der bereinigte Gewinn pro Aktie wird nun deutlich niedriger erwartet. Die Zahlen verfehlten die Erwartungen der Analysten deutlich.

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