Gummikonzern Semperit machte 2021 deutlich mehr Gewinn

Gummikonzern Semperit machte 2021 deutlich mehr Gewinn
Umsatz stieg wegen Medizinbooms in der Pandemie um fast 58 Prozent auf 660,8 Mio. Euro.

Der Gummi- und Kautschukkonzern Semperit profitiert von der Coronakrise. Die Pandemie treibt die Nachfrage und somit auch die Preise für Schutzhandschuhe in die Höhe. Der Umsatz legte heuer im ersten Halbjahr gegenüber der Vergleichsperiode 2020 um 57,7 Prozent auf 660,8 Mio. Euro zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 173,9 Mio. Euro - das waren um 71 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab.

"Trotz der zunehmend inflationären Rohstoffpreisentwicklung und Engpässen in den globalen Lieferketten haben wir das beste Halbjahresergebnis seit dem Jahrtausendwechsel erwirtschaftet", hielt Konzernchef Martin Füllenbach fest.

In der Medizinsparte verbuchte der Konzern einen Umsatzschub von 131,4 Prozent auf 392,7 Mio. Euro. Die Verkaufserlöse seien hier "angesichts signifikant höherer Verkaufspreise im Zuge der pandemiebedingten Sonderkonjunktur erneut außerordentlich hoch ausgefallen, obwohl die Absatzmengen im Gefolge der limitierten Verfügbarkeit von Containern zurückgingen", berichtete das Unternehmen. Die Verkaufserlöse im Sektor Industrie erhöhten sich um 7,6 Prozent auf 268,1 Mio. Euro.

Das "Rekordergebnis beim Umsatz" schlug sich auch auf das operative Ergebnis nieder. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hat sich der Gewinn (EBITDA) von 57,6 auf 247,5 Mio. Euro mehr als vervierfacht. "Zum Stichtag 30. Juni 2021 konnten wir das operative EBITDA im Vorjahresvergleich zum vierzehnten aufeinanderfolgenden Mal verbessern", so Füllenbach. Die EBITDA-Marge stieg von 13,7 auf 37,5 Prozent an. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verdoppelte sich von 112,2 auf 224,6 Mio. Euro, die Marge verbesserte sich von 26,8 auf 34 Prozent. Der Gewinn je Aktie (EPS) erhöhte sich von 4,73 auf 8,42 Euro.

Angesichts des Halbjahresergebnisses bekräftigte das Management seine Geschäftserwartungen für das Gesamtjahr 2021. Das EBITDA soll gegenüber 2020 von 208,6 auf rund 395 Mio. Euro "signifikant" zulegen. Diese Ergebnisprognose sei aber "insbesondere von der Verfügbarkeit erforderlicher Rohstoffe, den Verkaufspreisen für medizinische Schutzhandschuhe im Jahresverlauf sowie einer hinreichenden Containerverfügbarkeit zur Auslieferung der Erzeugnisse der Semperit-Gruppe abhängig", räumte der Vorstand ein. Darüber hinaus seien die Rohstoff- und Containerpreisentwicklung "wesentliche Einflussfaktoren auf das Ergebnis des Unternehmens".

Hinzu komme "die schwierige Kalkulierbarkeit der Effekte im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Coronapandemie bzw. der Durchimpfungsrate - insbesondere aufgrund der regional stark abweichenden Tendenzen und deren Einfluss auf die internationalen Produktionsstandorte", hielt Semperit fest.

Die anhaltenden Effekte der Pandemie schlagen sich beim Preis von Medizinprodukten "nach wie vor positiv" für Semperit nieder. Der Vorstand gehe allerdings davon aus, dass das Preisniveau im Verlauf der zweiten Jahreshälfte abnehmen werde. Das wurde bei der Berechnung des erwarteten EBITDA bereits berücksichtigt.

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