Güterzug China-Spanien ist auf Schiene

Ein Güterzug „First Yiwu-Madrid Train“ mit Containern steht in der Nähe eines Willkommensschilds mit spanischer Flagge.
Probelauf geglückt: Die Hoffnung auf "eine neue Seidenstraße" lebt.

Der Probelauf auf der längsten Bahnverbindung der Welt ist geglückt: Ein im Osten Chinas gestarteter Güterzug ist am Dienstag nach dreiwöchiger Reise in der spanischen Hauptstadt Madrid eingetroffen. Die 40 Waggons transportierten auf der mehr als 13.000 Kilometer langen Fahrt Kinderspielzeug und Werkzeug. Wegen unterschiedlicher Spurbreiten musste die Ladung während der Fahrt allerdings drei Mal umgeladen werden.

Der Zug soll nun mit Wein, Olivenöl und Schinken beladen die Rückreise über Frankreich, Deutschland, Polen, Weißrussland, Russland und Kasachstan nach China antreten.

Der erste Zug von Yiwu nach Madrid passiert eine Zollkontrolle.
epa04521262 A staff member stands next to the first direct freight train between China and Spain parked at the Mendez Alvaro logistic station in Madrid, Spain, 09 December 2014. The train, operated by InterRail Services (IRS), arrived to Madrid 21 days after departing from Yinwu city in the east of China on 18 November 2014. Considered the longest train of the world and carrying some 40 containers, it travelled across Kazakhstan, Russia, Belarus, Poland, Germany and France covering a total of 13,000 km. After completing the test period, the IRS and DB Schenker Rail will consider establishing a regular train line between Spain and China from spring 2015. EPA/PACO CAMPOS
Der Transport per Bahn sei zehn Tage schneller als eine Beförderung der Fracht auf dem Seeweg, teilte das spanische Verkehrsministerium mit. Der Gouverneur der ostchinesischen Provinz Zhejiang, Li Qiang, äußerte in Madrid die Hoffnung, "eine neue Seidenstraße" zu errichten. Der Warenverkehr per Güterzug sei billiger und umweltfreundlicher als ein Schiffstransport.

Euro Cargo Rail, eine Tochter des deutschen Logistikunternehmens DB Schenker Rail, prüft derzeit die Möglichkeit, ab dem ersten Halbjahr 2015 monatlich zwei Transporte über die Strecke abzuwickeln. Von Deutschland bestehen bereits regelmäßige Direktverbindungen nach China. So verkehren Züge zwischen Hamburg und Peking sowie zwischen Duisburg und Chongqing. Bisher laufen aufgrund der technischen und bürokratischen Probleme beim Bahntransport aber rund 80 Prozent des globalen Güterverkehrs per Schiff.

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