Grüne fordern Moratorium für E10

Der Hunger in der Welt und die Produktion von Biosprit haben miteinander zu tun", sagt die Grüne Entwicklungspolitik-Sprecherin Judith Schwentner. Das gelte auch für Österreich. "Wir leben in einem globalen System, da können wir uns nicht abschotten." Gegenteiliges zu behaupten, so wie Umweltminister Niki Berlakovich, der den Biosprit E10 noch im Herbst einführen möchte, sei "unseriös und skandalös".
Wegen der von der EU angestrebten Beimischungsquoten von Biosprit, würden Agrarkonzerne in Entwicklungsländern riesige Flächen aufkaufen und lokale Bauern verdrängen – die sich dann nicht mehr dem Nahrungsmittelanbau widmen könnten. "Eine Milliarde Menschen hungern", sagt Schwentner – zusätzlich bedingt durch Spekulation auf den internationalen Rohstoffmärkten. "Das muss unterbunden werden."
In Österreich liege der Getreide-Selbstversorgungsgrad, der jahrzehntelang 100 Prozent betrug, mittlerweile bei 88 Prozent, sagt der Grüne Landwirtschaftssprecher Wolfgang Pirklhuber. Der Getreide-Import habe sich seit 2007 nahezu verdoppelt: "Wegen der Biosprit-Produktion." Die Grünen fordern daher ein Moratorium für E10. "Bundeskanzler Faymann muss ein Machtwort sprechen."
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