Großteil der Kartoffelernte wegen Schädlingsbefall unbrauchbar

Großteil der Kartoffelernte wegen Schädlingsbefall unbrauchbar
Die Kartoffelbauern sind über die Umweltmaßnahmen der Handelsketten in Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen verstimmt.

Die heimischen Kartoffelbauern hatten im Jahr 2018 mit Trockenheit und Schädlingsbefall zu kämpfen. Ein Großteil der Ernte erwies sich "wegen starken Drahtwurmbefalls sowie der Stolburkrankheit als unbrauchbar und fand nur teilweise in der Stärkeindustrie Verwendung", teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit.

Mengenmäßig wurde mit 697.900 Tonnen (+7 Prozent zu 2017) eine durchschnittliche Ernte erzielt. Laut Branchenschätzungen vom November sind aber bis zu 70 Prozent der Kartoffelernte für den Handel unverkäuflich. Ein Teil der Ernte ist vom Drahtwurm angefressen, ein weiterer Teil wegen trockener Witterung und anderen Schädlinge unansehnlich.

Die Kartoffelbauern sind über die Umweltmaßnahmen der Handelsketten in Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen (NGOs) verstimmt. Die Händler kaufen von den heimischen Bauern nur Kartoffeln, wenn sie auf Insektizide (u.a. Neonicotinoide) verzichten. Die Supermarktketten wiesen zuletzt die Kritik zurück und verwiesen auf den Schutz der Konsumenten. Die Rübenbauern haben kürzlich für 2019 wegen Schädlingsbefall eine Notfallzulassung für bienengefährdende Neonics erhalten.

Drahtwürmer und Rüsselkäfer

Auch bei Hackfrüchten (u.a. Zuckerrüben) kam es zu massiven Ausfällen wegen Drahtwürmern und Rüsselkäfern. Auch der fehlende Niederschlag wirkte sich negativ aus. Die Statistik Austria verzeichnete eine vorläufige Produktionsmenge von 2,84 Mio. Tonnen (-22 Prozent zu 2017) und damit ein Rekordtief. Bei Zuckerrüben musste ein Viertel der Fläche wegen Schädlingsbefall umgebrochen werden. Bei Zuckerrüben wird mit einer Produktion von 2,13 Mio. Tonnen gerechnet, 29 Prozent weniger als 2017 und 35 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt.

Die Getreideernte (inkl. Körnermais) 2018 betrug laut Statistik Austria rund 4,80 Mio. Tonnen und damit um 1 Prozent weniger als 2017 und 8 Prozent niedriger als der Zehnjahresdurchschnitt. Die lang anhaltende Trockenheit und Hitze belastete das Pflanzenwachstum.

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