Großbritannien will Digitalsteuer wieder abschaffen

Symbolbild.
Steuer bringt weniger ein als erhofft und ist eine Hürde für ein Freihandelsabkommen mit den USA

In Österreich seit Jahresbeginn in Kraft, in Großbritannien wohl bald wieder Geschichte. Die Regierung in London erwägt laut einem Bericht der Mail on Sunday die umstrittene Steuer für Technologieriesen wie Facebook oder Google wieder abzuschaffen. Die Steuer  bringe nicht so hohe Einnahmen und sei zudem eine Hürde für ein Freihandelsabkommen mit den USA, so die Begründung.

Großbritannien hatte die Digitalsteuer ähnlich wie Österreich im April einseitig eingeführt, weil die Gespräche darüber auf internationaler Ebene kaum Fortschritte machen. In Großbritannien werden Einnahmen von rund 500 Mio. Pfund (554 Mio. Euro) erwartet.

Abkommen im Weg

"Wir haben klar gesagt, dass das eine vorübergehende Steuer ist, die ersetzt wird, sobald eine passende globale Lösung in Kraft ist", zitiert die Zeitung einen Vertreter des Finanzministeriums. Vom Ministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Nach dem Ausscheiden aus der EU muss Großbritannien seine Handelsbeziehungen weltweit neu regeln. Ein Abkommen mit den USA wird derzeit genauso verhandelt wie ein Lösung mit der EU nach dem Brexit. Obwohl schon lange diskutiert, zeichnet sich auf EU-Ebene  vorläufig keine Einigung auf eine gemeinsame Digitalsteuer ab.

Wie viel die Steuer in Österreich einbringen wird, bleibt abzuwarten. Die Steuer sieht eine Abgabe von fünf Prozent aus Einnahmen von Onlinewerbung vor. Google verrechnet die Gebühr an die Werbekunden weiter.

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