Größter kommerzieller Batteriespeicher Europas am Netz

Das deutsche Energieunternehmen Wemag hat den nach eigenen Angaben bisher größten kommerziellen Batteriespeicher in Europa in Betrieb genommen. Der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) legte den symbolischen Hebel um, um den Großspeicher in Schwerin offiziell ans Netz gehen zu lassen, wie eine Unternehmenssprecherin am Dienstag bestätigte.

Der Großspeicher hat laut Wemag eine Kapazität von fünf Megawattstunden und besteht aus 25.600 langlebigen Lithium-Ionen-Zellen. Sie sind in einem turnhallengroßen Gebäude neben einem Umspannwerk in Schwerin untergebracht.
Sekundenbruchteile
Die Akkus können in Sekundenbruchteilen ihre Leistung abgeben und haben damit dasselbe Ausgleichspotenzial wie eine konventionelle 50-Megawatt-Turbine. Sobald die Frequenz im angeschlossenen Stromnetz unter einen bestimmten Wert unterhalb der Netzfrequenz von 50 Hertz fällt, speist der Batteriespeicher automatisch Strom ins Netz. Ab einem gewissen Wert oberhalb von 50 Hertz werden die Batterien wieder aufgeladen.
Der Bau des Großspeichers wurde vom Bund mit 1,3 Mio. Euro gefördert. Zu den Gesamtkosten machte das Unternehmen keine Angaben. Die Wemag hofft, mit dem Batteriespeicher auf dem sogenannten Regelenergiemarkt Geld zu verdienen, auf dem Stabilisierungsleistungen an Stromnetzbetreiber verkauft werden. Die Wemag befindet sich seit Jänner 2010 im Mehrheitsbesitz der Kommunen ihres Vorsorgungsgebietes in der Region um Schwerin.
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