Griechischer Flugverkehr steht still

Blick auf den Flughafen mit Flugzeugen von EasyJet und dem Kontrollturm.
Fluglotsen legen die Arbeit nieder, Reisende nach Griechenland müssen mit Problemen rechnen.

Aus Protest gegen die Sparpolitik der Regierung in Athen wollen die griechischen Fluglotsen die Arbeit für vier Stunden niederlegen. Reisende nach Griechenland müssen am Mittwoch mit Problemen im Flugverkehr rechnen. Zwischen 14.00 und 18.00 Uhr Ortszeit (13.00 bis 17.00 Uhr MESZ) werden sämtliche Flüge von und nach Griechenland annulliert, teilte der Flughafen Athen mit. Zahlreiche Inlandsflüge fallen aus, die meisten internationalen Verbindungen sollen dagegen zeitlich versetzt stattfinden.

Juncker erwartet baldige Einigung

In den Verhandlungen mit Griechenland über ein drittes Hilfsprogramm erwartet EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker indes eine Einigung bis zum 20. August. „Alle Berichte, die ich erhalte, deuten auf eine Einigung diesen Monat hin, vorzugsweise vor dem 20.“, wenn Athen 3,4 Mrd. Euro an die EZB zahlen muss, sagte Juncker in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Vertreter der internationalen Geldgeber verhandeln seit vergangener Woche mit der Regierung in Athen über die Bedingungen für weitere Hilfszahlungen.

Beratung über Privatisierungen

Währendessen laufen in Athen die Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den Gläubigern über zusätzliche Reformschritte. Im Mittelpunkt stehen dabei die geplanten Privatisierungen von Staatsunternehmen. Zudem soll es am Mittwoch ein Resümee der bisher erörterten Themen geben, hieß es aus Kreisen des Finanzministeriums. Die Gespräche drehen sich vor allem darum, wie der Privatisierungsfonds Taiped umstrukturiert werden soll, damit in den kommenden 30 Jahren die anvisierten 50 Mrd. Euro durch den Verkauf griechischen Staatsvermögens in die öffentlichen Kassen fließen. Mit einem Teil der Verkaufserlöse sind Schuldenrückzahlungen geplant. Die Gläubiger fordern von Athen außerdem, Steuererleichterungen für Bauern abzuschaffen, ein höheres Renteneintrittsalter einzuführen, Streiks durch neue Gesetze einzuschränken und den Arbeitsmarkt zu liberalisieren. Eine Einigung ist die Voraussetzung für das dritte Hilfspaket.

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