Griechische Bank unterschlägt 700 Mio.

Die Privatbank Proton soll Millionenbeträge an Offshore-Firmen im Ausland überwiesen haben - Eigentümer unbekannt.

Eine Ladung Dynamit, die vor wenigen Tagen im Athener Vorort Halandri explodiert ist, war eine Warnung: In dem Vorort wohnt einer der Fahnder der griechischen Zentralbank. Laut dem Untersuchungsbericht der Zentralbank soll die griechische Privatbank Proton bis zu 700 Millionen Euro unterschlagen haben, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Das Geld wurde an Offshore-Firmen mit unbekannten Eigentümern überwiesen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Die Affäre ist auch politisch brisant, weil die Bank kürzlich vom griechischen Staat mit 900 Millionen Euro gerettet werden musste. Das Geld kam aus dem Euro-Rettungsschirm. Die dubiosen Geschäfte von Proton haben wohl zur Verschärfung der Finanz-Krise beigetragen.

2009 übernahm der griechische Unternehmer Lavrentis Lavrentiadis die Bank in Athen. Nach dem Einstieg des Fabrikanten aus der Chemiebranche soll Geld gewaschen worden sein. Der Kreditrat der Privatbank hat hochriskante Darlehen an neu gegründete Gesellschaften vergeben. Es geht dabei um 357 Millionen Euro. In Liechtenstein hat Lavrentiadis mit Partnern die Lamda Privatbank mit Sitz in Vaduz gegründet.

Dem Unternehmer fehlt es nicht an Selbstbewusstsein. Er wirft der Regierung Verfassungsbruch vor, weil Proton ohne eine ausführliche Anhörung seiner Person verstaatlicht wurde.

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