Griechenlands Tourismus befürchtet 2020 Totalausfall

Statue in Athen: Nicht nur Socrates ist nachdenklich
Verbandspräsident schätzt Verluste auf bis zu 22 Mrd. Euro. Die Reisebranche macht fast ein Drittel der Wirtschaft aus.

Die Reisebranche in Griechenland rechnet für 2020 infolge der Corona-Krise mit heftigen Verlusten.

"Dieses Jahr ist eine Katastrophe", sagte am Donnerstag der Präsident des Verbands der griechischen Reiseagenturen, Apostolos Tsilidis, dem Nachrichtensender Real FM. Die Verluste könnten bis zu 22 Milliarden Euro betragen. Diese Summe hatte die Tourismusbranche vergangenes Jahr kassiert, hieß es.

Fragezeichen Flugverkehr

Das Schlimmste sei, dass niemand weiß, ob und wann der Flugverkehr wieder starten wird und unter welchen Bedingungen die Menschen wieder fliegen werden, sagte Tsilidis. "Können Sie sich vorstellen, wie viele Touristen kommen werden, wenn in einem Flugzeug für 180 Reisende jede zweite Reihe leer sein muss?"

Griechenlands Tourismus befürchtet 2020 Totalausfall

Altstadt von Chora auf der Insel Andros

Bereits am vergangenen Montag hatte der Präsident der griechischen Hotelkammer, Alexandros Vassilikos, die Saison 2020 als katastrophal bezeichnet. 65 Prozent der griechischen Hoteliers fürchten, dass ihre Unternehmen bankrottgehen. 45.000 Arbeitsplätze seien bereits verloren gegangen. "Der Tourismus ist auf null. Die Hotels senden SOS", hatte Vassilikos in einer Online-Pressekonferenz gesagt.

Fast ein Drittel der Wirtschaft

Das Hotelgewerbe und der Tourismus sowie die damit verbundenen Betriebe machen etwa 30 Prozent der griechischen Wirtschaft aus. Griechenlands Tourismus hatte in den vergangenen Jahren wesentlich dazu beigetragen, dass die schwere Finanzkrise überwunden wurde. 2019 besuchten nach Angaben der Hotelkammer 33 Millionen Touristen Griechenland.

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