Grazer Installateur Dipl.Ing. Wagner ist pleite

Zweite Pleite führt zur Unternehmensschließung
Das Unternehmen hat 1,63 Millionen Euro Schulden, 32 Mitarbeiter sind betroffen.

Das Grazer Installationsunternehmen Dipl. Ing. Wagner GmbH & Co KG hat einen finanziellen Rohrbruch erlitten. Laut den Gläubigerschutzverbänden AKV, Creditreform und KSV1870 hat der Betrieb einen Konkurs beantragt. 32 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Das Unternehmen ist in sämtlichen Bereichen der Gebäudetechnik tätig, insbesondere werden Heizungs-, Klima-, Lüftungs- und Elektroinstallationen durchgeführt. Daneben projektiert und installiert das Unternehmen Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen.

Zweite Pleite

Aufgrund hoher Verluste bei zwei Großprojekten wurde über das Unternehmen bereits Ende Juli 2012 beim Landesgericht Graz ein Sanierungsverfahren eröffnet. Die Schulden betrugen damals rund 8,2 Millionen Euro, den Gläubigern wurden 20 Prozent Quote voll bezahlt. Damals beschäftigte Wagner aber noch 106 Mitarbeiter.

Insolvenzursachen

„Nach der Insolvenz hat sich das Unternehmen verkleinert, insbesondere hat man von der Abwicklung von Großprojekten Abstand genommen bzw. ist man bei Ausschreibungen nicht mehr zum Zug gekommen“, zitiert der AKV aus dem Konkursantrag. "Hinsichtlich der neuerlichen Insolvenzursachen führt das Unternehmen aus, dass es aufgrund der nunmehrigen Dienstleistungsfreiheit im EU-Raum zunehmend von Billiganbietern aus unseren Nachbarländern unterboten wurde und daher bei vielen Aufträgen kaum mehr eine Kostendeckung gegeben war." Nachsatz: "Aufgrund des vorangegangen Insolvenzverfahrens wurde man zudem nur gegen Vorauskasse beliefert, wodurch die Liquidität beeinträchtigt wurde." Zudem sollen von der Hausbank "kaum noch Bankhaftbriefe zur Verfügung gestellt wordn sein, sodass man sich an der Ausschreibung einzelner Großprojekte nicht beteiligen konnte".

Die Schulden

Die Schulden werden mit 1,629 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 702.000 Euro auf Banken, 309.000 Euro auf öffentliche Abgaben und Steuern, rund 396.000 Euro auf ein privates Darlehen aus der Unternehmersfamilie und 236.000 Euro auf Lieferanten.

Das Vermögen

Die Aktiva werden mit 1,057 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 698.000 Euro auf offene Forderungen und 220.000 Euro auf noch nicht abrechenbare Leistungen. Rund 3800 Euro sind in der Firmenkasse, 1562 Euro Guthaben liegen auf einem Bankkonto.

Zukunft

Ob der Betrieb überhaupt fortgeführt werden kann, ist laut Gläubigerschützern noch unklar.

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