GPA-Jugend will Standards für Praktika

Eine junge Frau lächelt und hält eine rote Bewerbungsmappe in den Händen.
Arbeitgeber würden durch unter- oder unbezahlte Pflichtpraktika jährlich 69 Millionen Sozialabgaben sparen.

Die Gewerkschaftsjugend der GPA-djp fordert Standards für Pflichtpraktika. Gerade in der Ferienzeit würden sich die Anfragen wegen ausbleibender Bezahlung und fehlender Ausbildung häufen, erklärt die Jugendsekretärin der GPA-djp, Barbara Kasper, am Montag in einer Aussendung. Rund 280.000 junge Menschen in Österreich absolvieren jährlich ein Praktikum.

Oft würden dabei die arbeitsrechtlichen Standards verletzt. Berufseinsteigern auf der Suche nach einem Job werde oft viel versprochen, aber wenig oder gar keine Entlohnung angeboten. In vielen Unternehmen seien die Praktika eigentlich normale Arbeitsverhältnisse, würden aber nicht dementsprechend bezahlt. Die Arbeitgeber ersparen sich durch unter- oder unbezahlte Pflichtpraktika Steuern und Abgaben, der Sozialversicherung entsteht dadurch jährlich ein Verlust von rund 69 Mio. Euro, kritisiert die Gewerkschaftsjugend. Den Pflichtpraktikanten entgehe ein Entgelt von rund 174 Mio. Euro.

Homepage soll Abhilfe schaffen

Mit öffentlichen Aktionen in Wien will die Gewerkschaft die Ausbeutung der Praktikanten eindämmen. Auf der Online-Plattform "www.watchlist-praktikum.at" wird über die Rechte informiert. Die Berichte von Betroffenen werden ausgewertet und anonym der zuständigen Gebietskrankenkasse weitergeleitet, um die Situation zu prüfen und eventuell ausstehende Entlohnung einfordern zu können. Wenn Lehrpläne Pflichtpraktika vorschreiben, müssten sie auch klare Standards enthalten, fordern die Gewerkschafter.

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