Goldpreis: "Die erste Panik ist vorbei"
Der Goldpreis hat sich am Dienstag nach panikartigen Verkäufen der beiden vergangenen Handelstage wieder etwas erholen können. In der Früh kostete eine Feinunze (etwa 31 Gramm) 1.370,84 Dollar (1.048 Euro). In der vergangenen Nacht war der Goldpreis noch zeitweise auf 1.322,43 Dollar abgerutscht und damit auf den tiefsten Stand seit etwa drei Jahren.
Der Preis für eine Feinunze stürzte am Montag in der Spitze um 8,3 Prozent auf 1.355,80 Dollar ab. Das war der höchste Tagesverlust in über 30 Jahren.
Verunsicherung
Der Preisrutsch beläuft sich seit vergangenem Donnerstag auf etwa 15 Prozent und wird von Händlern als übertrieben bewertet. Einige Anleger hätten den massiven Einbruch zum Einstieg genutzt. „Die erste große Panik ist raus“, sagte ein Analyst. Ein derartiger Kurssturz wie in den vergangenen Tagen, der etwa an den Aktien- oder Devisenmärkten nur schwer vorstellbar ist, dürfte den Ruf des Goldes als sicherer Hafen aber schwer ramponiert haben. Typisch sind solche Bewegungen eher für Märkte, die von Spekulanten beherrscht werden.
Als weitere Gründe für den Preisverfall nennen Ökonomen die unterschiedlichsten Gründe, angefangen von geringeren Inflationsrisiken bis zur Beruhigung der Euro-Schuldenkrise. Aber auch die neue Attraktivität der Aktie dank steigender Gewinne der Unternehmen spiele eine Rolle. Zudem verringerten immer mehr professionelle Investoren ihre Engagements in börsengehandelten Fonds, die entweder mit Gold hinterlegt sind oder sich am Verlauf des Goldpreises orientieren.
Einige Analysten verweisen zudem auf die möglichen Goldverkäufe der Zentralbank Zyperns, die 400 Millionen Dollar einbringen sollen, um die Lasten der Rettung des angeschlagenen Landes zu mindern. Aber die Menge erscheine viel zu klein, um den Markt stärker zu beeinflussen.
Auch andere Notierungen von Edelmetallen, Metallen und weiteren Rohstoffe fielen zuletzt. So ging der Silber-Preis zusammen mit dem Gold auf Talfahrt. Er sackte unter 24 Dollar je Feinunze. Das ist der tiefste Stand seit Oktober 2010.
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