Gewinnwarnung sorgt für Kursrutsch bei Thyssenkrupp

Gewinnwarnung sorgt für Kursrutsch bei Thyssenkrupp
Drohende Kartellstrafe und schwache Sparten belasten Ergebnis des deutschen Stahlkonzerns.

Wegen einer drohenden Kartellstrafe musste der deutsche Stahlkonzern Thyssenkrupp am Donnerstagabend seine Prognose für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017/18 senken und wurde dafür an der Börse abgestraft.

"Aufgrund neuer Entwicklungen im Ermittlungsverfahren hat sich Thyssenkrupp entschieden, im Konzernabschluss Vorsorge durch Rückstellung zu treffen", teilte das Unternehmen in einer Pflichtveröffentlichung mit. Diese führe zu einem Jahresüberschuss unter dem Vorjahresniveau.Für das Geschäftsjahr 2017/2018 (per Ende September) werde nur noch ein Überschuss von 100 Millionen Euro erwartet, nach 271 Millionen im Jahr zuvor. Wegen weiterer Belastungen im Geschäft mit Autoteilen und unter den Erwartungen liegender Ergebnisse der Aufzugssparte werde das bereinigte Ebit wohl bei 1,6 Milliarden Euro liegen.

Erst Ende Juli - wenige Wochen nach dem Rücktritt seines Vorgängers Heinrich Hiesinger - hatte Vorstandschef Guido Kerkhoff die Prognose damalige eingedampft und ein bereinigtes Ebit von rund 1,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt und einen Überschuss deutlich über den 271 Millionen Euro des Vorjahres.

Thyssenkrupp ist neben anderen Firmen und Verbänden der Stahlbranche Gegenstand laufender Ermittlungsverfahren des deutschen Bundeskartellamts. Dabei geht es laut Mitteilung um die Produktgruppen Grobblech und Qualitätsflachstahl. "Im Verdacht der noch laufenden Verfahren stehen insbesondere Absprachen bei der Festlegung von Zu- und Aufschlägen bei Stahlpreisen.

Der Aktienkurs des Unternehmens brach am Freitag um fast sieben Prozent ein. Auch andere europäische Stahltitel gerieten unter Druck. Die voestalpine AG etwa gaben am Vormittag fast fünf Prozent nach. Die ankündigten Metaller-Warnstreiks dürften dafür mit ein Grund gewesen sein.

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