Gewerkschaft warnt vor Fallen in "All-In-Verträgen"

All-In-Verträge sind der Gewerkschaft GPA-djp zunehmend ein Dorn im Auge. Für mehr Transparenz hat die Gewerkschaft nun den Online-Rechner www.allinrechner.at ins Netz gestellt. Dieser soll Arbeitnehmern mit solchen Verträgen eine Prüfung ermöglichen, ob die Differenz zum Grundgehalt nicht womöglich zu gering ist.
Schließlich sei ein All-In-Gehalt oft nur auf den ersten Blick von Vorteil, sagt GPA-djp-Chef Wolfgang Katzian. Allzu oft sei bei der All-Inn-Entlohnung nur "schwer nachvollziehbar, wie viele Überstunden und Mehrleistungen damit tatsächlich abgegolten werden".
Immer verbreiteter
Ein erster guter Schritt aus gewerkschaftlicher Sicht ist Katzian zufolge zwar eine seit Ende des Vorjahres gültige Gesetzesänderung, die besagt, dass das Grundgehalt bei All-In-Verträgen in Ziffern auszuweisen ist. So werden über die Normalarbeitszeit hinausgehende Pauschalabgeltungen und andere Mehrleistungen sichtbar. Das ist der Gewerkschaft aber zu wenig, schließlich sei die ursprünglich für Führungskräfte gedachte Pauschalabgeltung mittlerweile in allen Branchen und in allen Ebenen gebräuchlich.
Laut Arbeitsklimaindex der AK Oberösterreich haben schon 18 Prozent der Arbeiter einen All-In-Vertrag, im Bauwesen liegt der Anteil bei 27 Prozent.

All-In-Regelungen sollten laut dem GPA-djp-Chef nur betriebsübliche Arbeitszeiten und -leistungen abdecken. Darüber hinausgehend Leistungen des Arbeitnehmers wie Sonntagsdienste sollen gesondert abgegolten werden. Bleiben müsse den Arbeitnehmern vor allem auch die freie Wahl zwischen Entlohnung auf Einzelstundenbasis oder All-In.
Kommentare