Gewerkschaft kritisiert Lufthansa wegen Kurzarbeit bei Germanwings

Ein Airbus A319 der Lufthansa-Tochter Germanwings bei Sonnenaufgang auf dem Flughafen in Stuttgart.
Pilotengewerkschaft Cockpit wirft Vorstand vor, fertig ausgehandelten Vertrag nicht unterschreiben zu wollen.

Die Pilotengewerkschaft Cockpit wirft dem Vorstand der AUA-Mutter Lufthansa vor, den fertig ausgehandelten Vertrag zur Kurzarbeit bei der Tochter Germanwings nicht unterschreiben zu wollen. Dabei hätten sich in tagelangen Sitzungen Cockpit und die Geschäftsleitung der Germanwings auf einen Tarifvertrag zur Kurzarbeit geeinigt, teilte die Gewerkschaft am Donnerstagabend mit.

Die Argumentation des Konzernvorstands, die wirtschaftliche Situation der Germanwings gebe das Ergebnis nicht her, sei unglaubwürdig. Vom Lufthansa-Vorstand lag zunächst keine Stellungnahme zu dem Streit vor.

"Wir halten es für eine unverantwortliche Schädigung des Unternehmens, in der derzeitigen Lage eine Kostensenkung von knapp 50 Prozent der Lohnkosten der Piloten an Kurzarbeitsgeldern auszuschlagen", erklärte Cockpit-Chef Markus Wahl. Er fordere den Konzern auf, den Tarifvertrag Kurzarbeit bei Germanwings zu unterschreiben. Germanwings hat rund 1.400 Mitarbeiter, darunter 500 Piloten, die mit 30 Flugzeugen für die Lufthansa-Tochter Eurowings fliegen.

Lufthansa kämpft wie die gesamte Branche mit der Coronavirus-Pandemie und hat einen großen Teil seiner Flugzeugflotte stillgelegt. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte erklärt, die Airline-Gruppe werde durch die Coronakrise schrumpfen.

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