Gewerkschaft empört über 1.305 Euro Mindestlohn in der Lederindustrie

Ledermöbel sollten vor der Heizsaison zuerst gründlich gereinigt werden
Produktionsgewerkschaft Pro-Ge und GPA sprechen von einem "Schandfleck" und erinnern an die vier Jahre alte Einigung auf 1.500 Euro Mindestlohn

Beschäftigte in der Lederindustrie bekommen einen Mindestlohn von 1.305 Euro brutto, während in nahezu allen anderen Branchen bereits 1.500 Euro aufwärts der Standard ist. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben deswegen heute zu drastischen Worten gegriffen und von einem "Schandfleck Lederindustrie" gesprochen. Sie fordern die Wirtschaftskammerspitzen auf, "endlich einzugreifen".

"Das ist eine Schande für die heimische Industrie und für die Wirtschaftskammer und fügt der österreichischen Sozialpartnerschaft großen Schaden zu", so die beiden gewerkschaftlichen Kollektivvertrags-Verhandler Gerald Kreuzer (PRO-GE) und Albert Steinhauser (GPA). Sie erinnerten daran, dass sich die Sozialpartner vor vier Jahren geeinigt hätten, in allen Kollektivverträgen einen Einstiegslohn von mindestens 1.500 Euro umzusetzen.

Die Lederindustrie würde aber sozialpartnerschaftliche Gespräche zu einer Anhebung verweigern. "Es gibt keinen Grund, warum die harte Arbeit in der Ledererzeugung weniger wert sein sollte als die Arbeit in anderen Branchen", betonten die beiden Gewerkschafter.

Die Branche besteht laut Arbeitnehmervertretern aus zwei Unternehmen an drei Standorten im Burgenland und der Steiermark. Insgesamt stellen an diesen Standorten rund 1.500 Beschäftigte Produkte für die Automobil-, Luftfahrt-, Bahn- und Möbelindustrie her.

Kommentare