GM ruft 1,5 Mio. Autos in die Werkstätten

Ein GM-Logo mit einer amerikanischen Flagge im Vordergrund.
Die Detroiter starteten nun drei neue Rückrufe: Bei gleich mehreren Modellen traten Mängel auf.

General Motors, Mutterkonzern von Opel, ruft in den USA gut 1,5 Millionen Autos wegen diverser Mängel zurück. Bei 1,18 Millionen Geländewagen können die Airbags und Gurtstraffer ausfallen. Bei 303.000 Transportern gibt es Materialprobleme am Armaturenbrett. Und bei knapp 64.000 Cadillac-Limousinen kann ein Kurzschluss im Motorraum zu einem Feuer führen. Opel-Fahrzeuge seien von den neuerlichen Rückrufen nicht betroffen, erklärte ein GM-Sprecher.

Mary Barra, CEO von General Motors, spricht vor einem blauen Hintergrund.
epa04130474 (FILE) New General Motors (GM) CEO Mary Barra introduces the 2015 GMC Canyon pick-up truck at the Russell Industrial Center in Detroit, Michigan, USA, 12 January 2014. General Motors Co announced new recalls of 1.5 million vehicles on 18 March 2014 after the US auto giant was harshly criticised for its handling of an ignition switch defect that has been linked to a number of fatalities. The expanded recall is a result of GM chief executive Mary Barra's request for a comprehensive internal safety review following the ignition switch recall announced in February, the company said in a news release. EPA/TANNEN MAURY

"Ich habe unser Team angewiesen, die Bemühungen bei unseren laufenden Produktüberprüfungen zu verstärken", erklärte GM-Chefin Mary Barra am Montag in Detroit. Sie versprach rasche Lösungen.

Pannenserie durch fehlerhafte Zündungen

Im Februar hatte GM in zwei Schritten insgesamt 1,62 Millionen Fahrzeuge in den USA, Kanada und Mexiko wegen Problemen an der Zündung in die Werkstätten gerufen (mehr dazu...). Bei den Autos droht der Zündschlüssel während der Fahrt in die "Aus"-Position zurückzuspringen. Das schaltet in der Regel nicht nur den Motor ab, sondern auch Servolenkung, Bremskraftverstärker und Airbags. Der Autobauer selbst bringt zwölf Unfalltote mit dem Defekt in Verbindung, Verbraucherschützer kommen auf weit höhere Zahlen. Neueste Daten des Center for Auto Safety bringen mittlerweile 303 Todesopfer mit den fehlerhaften Zündungen bei bestimmten GM-Modellen in Verbindung.

GM steht im Verdacht, den Rückruf ein Jahrzehnt lang verschleppt zu haben. So soll der Autobauer erstmals im Jahr 2001 auf die Probleme hingewiesen worden sein, soll aber erst 13 Jahre später - im Februar - die Fahrzeuge zurückgerufen haben.

Der Rückruf bei den Zündschlössern ist längt zu einer Gefahr für das Image des Herstellers geworden, vor allem im Heimatmarkt. In den vergangenen Wochen gab es zunehmend Kritik von Verbraucherschützern und Politikern am Verhalten des Unternehmens. Mittlerweile hat sich auch die Justiz der Angelegenheit angenommen: So untersucht ein Ausschuss des US-Kongresses, ob GM oder die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA zu spät reagiert haben. Verkehrsminister Anthony Foxx sicherte eine "aggressive Untersuchung" zu. Verbraucherschützer fordern bereits, dass der Konzern einen Opferentschädigungsfonds im Volumen von einer Milliarde Dollar einrichtet. Auch eine Klagewelle dürfte drohen.

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