GM ruft 1,5 Mio. Autos in die Werkstätten
General Motors, Mutterkonzern von Opel, ruft in den USA gut 1,5 Millionen Autos wegen diverser Mängel zurück. Bei 1,18 Millionen Geländewagen können die Airbags und Gurtstraffer ausfallen. Bei 303.000 Transportern gibt es Materialprobleme am Armaturenbrett. Und bei knapp 64.000 Cadillac-Limousinen kann ein Kurzschluss im Motorraum zu einem Feuer führen. Opel-Fahrzeuge seien von den neuerlichen Rückrufen nicht betroffen, erklärte ein GM-Sprecher.
"Ich habe unser Team angewiesen, die Bemühungen bei unseren laufenden Produktüberprüfungen zu verstärken", erklärte GM-Chefin Mary Barra am Montag in Detroit. Sie versprach rasche Lösungen.
Pannenserie durch fehlerhafte Zündungen
Im Februar hatte GM in zwei Schritten insgesamt 1,62 Millionen Fahrzeuge in den USA, Kanada und Mexiko wegen Problemen an der Zündung in die Werkstätten gerufen (mehr dazu...). Bei den Autos droht der Zündschlüssel während der Fahrt in die "Aus"-Position zurückzuspringen. Das schaltet in der Regel nicht nur den Motor ab, sondern auch Servolenkung, Bremskraftverstärker und Airbags. Der Autobauer selbst bringt zwölf Unfalltote mit dem Defekt in Verbindung, Verbraucherschützer kommen auf weit höhere Zahlen. Neueste Daten des Center for Auto Safety bringen mittlerweile 303 Todesopfer mit den fehlerhaften Zündungen bei bestimmten GM-Modellen in Verbindung.
GM steht im Verdacht, den Rückruf ein Jahrzehnt lang verschleppt zu haben. So soll der Autobauer erstmals im Jahr 2001 auf die Probleme hingewiesen worden sein, soll aber erst 13 Jahre später - im Februar - die Fahrzeuge zurückgerufen haben.
Der Rückruf bei den Zündschlössern ist längt zu einer Gefahr für das Image des Herstellers geworden, vor allem im Heimatmarkt. In den vergangenen Wochen gab es zunehmend Kritik von Verbraucherschützern und Politikern am Verhalten des Unternehmens. Mittlerweile hat sich auch die Justiz der Angelegenheit angenommen: So untersucht ein Ausschuss des US-Kongresses, ob GM oder die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA zu spät reagiert haben. Verkehrsminister Anthony Foxx sicherte eine "aggressive Untersuchung" zu. Verbraucherschützer fordern bereits, dass der Konzern einen Opferentschädigungsfonds im Volumen von einer Milliarde Dollar einrichtet. Auch eine Klagewelle dürfte drohen.
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