Gegen Rauchverbot: "Ich fürchte, es kommt noch viel mehr auf uns zu"

Die Zettelpflicht ab 2016 kostet viel Zeit und die Wirte dadurch auch Geld, sagt Heinz Pollischansky.
Der Szene-Wirt Heinz Pollischansky befürchtet weitere Einschränkungen, etwa bei Schnaps.

Heinz Pollischansky betreibt mehrere Lokale in Wien und bekämpft das totale Rauchverbot ab 2018. Er kandidierte mit einer eigenen Liste bei der Wiener Wahl 2015.

"Die Registrierkasse ist für die meisten Gastronomen ja nicht das Problem, die müssen sie ja ohnehin schon haben. Was ärgert, ist die Zettelpflicht. Das heißt, dass jeder Gast beim Bezahlen eine Rechnung kriegen muss. In meinen Lokalen ist das kein Problem. Aber stellen Sie sich das im Schweizerhaus nach einem Fußballmatch im Praterstadion vor. Die Kellner gehen mit etlichen Krügeln auf dem Tablett zu mehreren Gästen und müssen bei jedem gleich kassieren. So geht es vielen Wirten, damit verlieren wir Zeit.

Dass das hilft, Schwarz-Umsätze zu verhindern, ist eine fadenscheinige Ausrede. Kontrollieren kann die Behörde ja jetzt auch jederzeit, daran hat sich durch die Zettelpflicht nichts geändert.

Was mich beim Rauchverbot besonders ärgert, ist, dass man jetzt auch die E-Zigarette verbieten will. Das ist doch bloß Wasserdampf und gefährdet ja niemanden gesundheitlich. Wenn Wasserdampf verboten wird, dürften wir ja auch nicht mehr kochen. Wir werden etwas dagegen unternehmen, aber bis 2018 ist ja noch ein bisschen Zeit.

Die Trennung von Raucher- und Nichtraucher-Räumen, wie sie jetzt vorgeschrieben ist, finde ich in Ordnung. Aber uns Bürgern die Wahl zwischen einem Raucher- oder Nichtraucher-Lokal zu verbieten, ist keine Demokratie, sondern eine Diktatur.

Ich fürchte, es kommt in den nächsten Jahren noch mehr auf die Gastronomie zu, etwa beim hochprozentigen Alkohol. Da könnte man den Prozentsatz für Schnäpse, die man ausschenken darf, einschränken. Oder das Alter wie in den USA auf 21 Jahre anheben und die Wirte Ausweise kontrollieren lassen."

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