G4S-Boss Wechner geht zu Trenkwalder

G4S-Boss Wechner geht zu Trenkwalder
Job-Rochaden zwischen Security und Personalbereitstellern: Trenkwalder-Chef Lercher hat Konkurrenten gekauft

Zehn Jahre lang leitete Matthias Wechner Österreichs größtes Sicherheitsunternehmen, G4S. Noch bis zum Mai ist der Tiroler mit der Übergabe der Geschäfte beschäftigt, dann geht er von Bord. Wie von Insidern zu hören ist, wechselt Wechner auch gleich die Branche und hat beim Personalüberlasser Trenkwalder angeheuert.

Er selbst macht noch ein Geheimnis aus seinem neuen Job und wollte gegenüber dem KURIER keine Stellungnahme dazu abgeben. Der aus der Group 4 hervorgegangene Sicherheitskonzern mit der Zentrale in Großbritannien ist das weltgrößte Sicherheitsunternehmen, das sich auf Outsourcing von Security-Leistungen spezialisiert hat. Weltweit beschäftigt die Gruppe in mehr als 100 Ländern 610.000 Mitarbeiter. Die Österreich-Tochter hat 3500 Beschäftigte bei zuletzt 120 Millionen Euro Umsatz.

Der 41-jährige Jurist und gebürtige Ischgler hat Polit-Erfahrung, er arbeitete für den Tiroler ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter , als dieser zuerst Innen- und anschließend Verteidigungsminister war.

Während der Koalitionsverhandlungen zwischen Türkis und Blau war Wechner selbst kurzfristig als Verteidigungsminister im Gespräch. G4S betreut seit 2014 das Schubhaftzentrum im steirischen Vordernberg. Erstmals übernahm ein privater Anbieter solche Aufgaben der Polizei, was zu politischen Diskussionen führte. Bei G4S beerbte Wechner den heutigen Novomatic-Chef Harald Neumann.

G4S-Boss Wechner geht zu Trenkwalder

Neo-Unternehmer Klaus Lercher

Der Trenkwalder-Job wurde frei, weil sich der langjährige Geschäftsführer des Personalbereitstellers, Klaus , wie berichtet beim Konkurrenzbetrieb TTI eingekauft hat.

Eigentlich wollte Lercher die Branche verlassen, doch dann ergab sich zufällig die Chance zum Unternehmertum. TTI-Gründer Johann Höfler suchte über die Invest AG der Raiffeisen OÖ einen Nachfolger. Nach drei Wochen intensiver Verhandlungen waren Lercher und Höfler handelseins. Lercher hat 51 Prozent übernommen, zehn Prozent bleiben bei Höfler, den Rest halten die Invest AG und der OÖ Beteiligungsfonds.

TTI ist auf dem Markt der Personaldienstleister mit rund 3750 Mitarbeitern und 160 Umsatzmillionen die Nummer drei. Lercher hatte vor 20 Jahren beim Marktführer Trenkwalder als überlassener Mitarbeiter begonnen. Der gelernte Spengler und Installateur legte eine rasante Karriere hin und schaffte es bis in die Chefetage von Trenkwalder Österreicdh und Deutschland. Für TTI sieht er „noch Potenzial nach oben“ und freut sich, „dass eine österreichische Lösung gelungen ist“. Trenkwalder als auch die Nummer zwei am Markt, I.K. Hofmann, gehören deutschen Eigentümern.

Seinen Job als rühriger Präsident des Verbandes der Personaldienstleister behält der gebürtige Steirer.

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