G-20 zwingen Großbanken zu größerem Kapitalpuffer
Die internationalen Bankenaufseher wollen das globale Finanzsystem besser vor gefährlichen Pleiten von Großbanken schützen. "Der FSB hat nun die nötigen Werkzeuge finalisiert, um das 'Too Big to Fail' im Bankensektor zu beenden", erklärte der britische Zentralbankchef Mark Carney, der dem Finanzstabilitätsrat (FSB) der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer vorsitzt.
Staaten entlasten
Großbanken wie Goldman Sachs oder die britische HSBC sollen sich im Krisenfall künftig nicht mehr auf kostspielige Rettungsaktionen der Staaten verlassen können. Bisher konnten sie darauf bauen, dass letztendlich der Staat einspringen wird, damit nicht das ganze Finanzsystem in Schieflage gerät.
Nun liege es an den Ländern, die nötigen Gesetze einzuführen, damit diese Werkzeuge auch genutzt werden könnten, erklärte Carney in einem Brief an die Regierungschefs der G-20-Länder. Auf dem G-20-Gipfel am 15. und 16. November im türkischen Antalya steht der Schutz des globalen Finanzsystems weit oben auf der Tagesordnung.
Der Kapitalpuffer im Detail
Von 2019 an müssen nun die 30 wichtigsten Geldhäuser der Welt eine Haftungsmasse von mindestens 16 Prozent ihrer risikogewichteten Bilanzsumme (RWA) vorhalten. Ab 2022 soll dieser als TLAC-Quote (Total Loss-Absorbing Capacity) bezeichnete Kapitalpuffer auf mindestens 18 Prozent steigen. Der Puffer besteht nicht nur aus Eigenkapital - auch Anleihen oder andere Schuldpapiere zählen dazu.
Österreichische Banken gehören nicht zu den 30 größten Banken der Welt. In der vor sechs Tagen für 2015 aktualisierten Liste findet sich allerdings die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit.
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