G-20 wollen "too big to fail"-Problem lösen

G-20 wollen "too big to fail"-Problem lösen
Am Gipfel in Cannes werden neue Kapitalauflagen für Großbanken beschlossen. Garantierte Rettungen soll es dann nicht mehr geben.

Trotz der jüngsten Beschlüsse am EU-Gipfel ist die Finanzkrise noch lange nicht ausgestanden, nach dem sommerlichen Börsengewitter stand zuletzt die Bankenwelt im Blickpunkt.

Nun müssen sich internationale Großbanken auf zusätzliche Kapitalauflagen einstellen. Betroffen sein sollen zunächst 29 global tätige, sogenannte systemrelevante Banken, wie am Montag aus Regierungskreisen in Berlin verlautete.

Eine entsprechende Liste wollten die in der G-20 zusammengeschlossenen führenden Industrie- und Schwellenländer nach ihrem Gipfel Ende dieser Woche in Cannes veröffentlichen. Ähnliche Anforderungen an Versicherer und Investmentfonds sollten folgen.

G-20-Auflagen unabhängig von Vorgaben in Europa

Die zusätzlichen Kapitalauflagen erfolgen unabhängig von der aktuellen Debatte in der Euro-Zone zur Rekapitalisierung von Banken. Ziel ist es, dass international stark vernetzte Großbanken auch in einer Schieflage geordnet abgewickelt werden können, ohne dass dies auf die Märkte durchschlägt und die Steuerzahler einspringen müssen. Damit soll das Problem des "too big to fail" (frei übersetzt: "zu groß für eine Pleite") angegangen werden.

Die betroffenen globalen "systemrelevanten" Banken müssen ihr Kernkapital zusätzlich um 1 bis 2,5 Prozentpunkte aufstocken. Dies kommt zu den neuen Eigenkapitalforderungen "Basel III" hinzu.

Insgesamt sollen so Anreize gesetzt werden, dass eine Bank durch risikoreiche Geschäfte nicht immer größer und vernetzter und damit immer "systemrelevanter" wird. Die neuen Regeln sollen von 2016 an schrittweise eingeführt und von 2019 an wirksam werden.

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