G-20 strebt Reform des Finanzsektors an

G-20 strebt Reform des Finanzsektors an
Mehr Eigenkapital für Banken, keine irrwitzig hohen Boni und keine Rettung durch die Steuerzahler - das soll der G-20 Gipfel bringen.

Vergangenen Mittwoch kündigte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung an, dass der G-20-Gipfel am 3. und 4. November sich mit dem Problem der Systemrelevanz von Banken zu befassen habe. "To big to fail" (= "Zu groß, um zu scheitern") - diese Regel müsse überdacht werden. Letztlich dürfe nicht mehr in allen Fällen der Steuerzahler haften.

Wie aus einem Entwurf des Gipfel-Kommuniqués hervorgeht, soll nicht nur die Macht der Banken beschnitten werden, weitreichende Schritte zur Reform des Finanzsektors sollen gefasst werden, berichtet der Spiegel.

Banken sollen demnach dazu verpflichtet werden, deutlich mehr Eigenkapital auszuweisen als bisher - ein Entschluss, der schon am EU-Krisengipfel festgemacht wurde. Im Falle der Abwicklung einer Finanzfirma dürfe der Steuerzahler nicht für die Kosten aufkommen müssen. Geplant seien strengere Aufsicht und neue, internationale Standards, nach denen Banken und andere Finanzinstitute abgewickelt werden könnten.

Weitere Punkte aus dem G-20-Papier: Künftig solle es keine übertrieben hohen Gehälter und Bonuszahlungen mehr geben, "um zu verhindern, dass übertriebene Risiken eingegangen werden". Mit komplizierten Finanzprodukten, sogenannten Derivaten, dürfe künftig nicht mehr außerbörslich, sondern an Handelsplätzen und auf elektronischen Plattformen gehandelt werden. Hedgefonds sollten strengerer Aufsicht und Regulierung unterworfen werden. Ein weiteres Ziel ist dem Bericht zufolge, mehr Transparenz auf Terminmärkten für Rohstoffe herzustellen - um zu verhindern, dass Spekulationen beispielsweise die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe treiben.

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