Früher Bank Austria, jetzt Vatikanbank

Zwei Priester verlassen ein Gebäude durch einen Torbogen.
Der ehemalige Aufsichtsratschef der BA-CA wird Laienmitglied im Vorstand der Vatikanbank.

Der ehemalige UniCredit-Chef und Ex-BA-CA-Aufsichtsratschef Carlo Salvatori steigt in den Vorstand der Vatikanbank IOR ein. Der amtierende Chef der Investmentbank Lazard Italia wurde zusammen mit dem Chilenen Mauricio Larrain, Direktor der Banco Santander, zum neuen Laienmitglied der Vatikanbank ernannt, teilte die Bank mit.

Ein Mann mit Brille und hellgrauen Haaren blickt nach links.
APAJAE07 - 23062005 - WIEN - OESTERREICH: ZU APA083 WI - UniCredit-Praesident Carlo Salvatori ist zum Aufsichtsratspraesidenten der Bank Austria Creditanstalt designiert worden. (Archivbild 5 .Novermber 2004) APA-FOTO: . ANSA/GIUSEPPE GIGLIABanken, FinanzenoesterreichARCHIVBILD CARLO SALVATORIwienwien
Die Vatikanbank tagte am Dienstag erstmals unter der Leitung des neuen Vorsitzenden Jean-Baptiste de Franssu. Dieser war im Juli zum Nachfolger des ab Februar 2013 amtierenden deutschen Bankchefs Ernst von Freyberg ernannt worden.

De Franssu versprach nach seiner Ernennung, dass er den Reformprozess fortsetzen werde. Sein Vorgänger von Freyberg werde die Vatikanbank in einer Übergangsphase noch unterstützen. In den kommenden drei Jahren sollen das IOR-Statut überarbeitet und die Aktivitäten der Vatikanbank neu bestimmt werden. Ziel ist, dass sich die Bank auf Finanzberatung und Dienstleistungen für den Klerus, Kongregationen, Diözesen und Laienmitarbeiter des Vatikan konzentriert.

Die Verwaltung des Vermögens des IOR und anderer Institutionen im Vatikan soll unter Kontrolle einer neuen Behörde mit dem Namen VAM ( Vatican Asset Management) gestellt werden. In einer ersten Phase soll die Behörde noch unter Aufsicht des IOR stehen, danach soll sie schrittweise in einem Zeitraum von circa zwei Jahren unabhängig werden. Die Verwaltung des Vermögens soll externen Experten anvertraut werden. Zugleich soll ein Buchprüfer für die vatikanischen Konten ernannt werden. Dies sieht ein Papst-Erlass vor, mit dem im Februar das Wirtschaftssekretariat eingerichtet wurde.

Die Kardinalskommission zur IOR-Aufsicht, der auch der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn angehört, bleibt im Amt. Die fünfköpfige Kommission wird durch den Zagreber Kardinal Josip Bozanic erweitert, wie der Vatikan mitteilte.

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