Fruchtsäfte und Kaffee für die Scheichs

Österreichs Lebensmittelhersteller zieht es vermehrt ins Ausland. In diesen Tagen versuchen renommierte Marken wie Meinl, Pfanner oder Woerle, auf der Lebensmittelmesse Gulffood auch ihre Präsenz im arabischen Raum auszuweiten. Der Markt lockt mit hohen Margen: Während der Liter Benzin umgerechnet 30 Cent kostet, steht der Liter Biomilch aus Österreich um 5,3 Euro im Supermarkt.
Den guten Ruf der österreichischen Produkte nützt etwa Maria Salazar von Merchant Star International, die in großem Umfang Meinl-Kaffee importiert: "Wir sind bereits in allen Hilton Hotels im Nahen und Mittleren Osten vertreten", freut sich die Importeurin. Vor drei Jahren hätte man mit der Marke in der Region begonnen, die Nachfrage wachse kräftig. Auch eigene Meinl-Kaffeehäuser sind im Entstehen.
Bereits seit 40 Jahren ist der heimische Fruchtsafthersteller Pfanner in der Region tätig. Geschäftsführer Peter Pfanner konnte die Exporte 2011 trotz der Unruhen stabil halten: "Die Länder tun sich gerade auf, hier wird einiges möglich." Rund 12 Mio. Euro setzte er im arabischen Raum zuletzt um. Die Messe sieht er als Türöffner für ganz Afrika. So will er nun auch in den Jemen und in den Sudan liefern.
Optimismus
Agrarminister Niki Berlakovich zeigt sich bei einem Lokalaugenschein optimistisch: "Österreichs Exporteure können hier neue Impulse setzen. Das ist wichtig in wirtschaftlich schwierigen Zeiten." 27 Mio. Euro hätten Österreichs Lebensmittelhersteller 2011 in die Vereinigten Arabischen Emirate exportiert – nach 22 Mio. im Jahr zuvor. 80 Prozent davon sind Getränke: Exporterfolge feiern etwa auch die Energydrinks Red Bull, Crazy Horse von Spitz oder die Tiroler Rox.
Die Konkurrenz ist allerdings groß: Insgesamt buhlen 3800 Aussteller um das Interesse der 62.000 Fachbesucher. Schließlich sind die Vereinigten Arabischen Emirate stark importabhängig und führen jährlich Lebensmittel im Wert von zehn Milliarden Dollar ein.
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