Frauenpensionsalter ist für Hundstorfer nicht tabu

Reformpläne
So intensiv die Debatte über den frühen Pensionsantritt der Österreicher auch geführt wird - ein Thema blieb bisher weitgehend ausgespart: das Pensionsalter der Frauen. Das könnte sich jetzt ändern. Sozialminister
Rudolf Hundstorfer antwortet auf die Frage des KURIER, ob das Frauenpensionsalter tabu sei: "Wir diskutieren über alles."
Nach wie vor liegt das gesetzliche Pensionsalter für Frauen bei 60, das für Männer bei 65. Eine Angleichung ist erst ab dem Jahr 2024 vorgesehen, 2033 sollen auch Frauen bis 65 arbeiten. Könnte es schneller gehen? Hundstorfer argumentiert vorsichtig: "Wir brauchen eine Erhöhung der Frauenerwerbsquote." Diese liegt in Österreich derzeit bei 66 Prozent. Arbeiten Frauen länger, steigt automatisch ihre Erwerbsquote.
Plus vier
Die Sozialpartner-Pläne zur Anhebung des Pensionsantrittsalters bewertet Hundstorfer grundsätzlich positiv. Am Dienstag tagt erstmals eine Expertenrunde, die einen Zeitplan erstellen soll. So schnell wie die
ÖVP sich das vorstellt, werde es aber nicht gehen, meint der SPÖ-Minister.
ÖVP- Vizekanzler Michael Spindelegger will, dass das Pensionsantrittsalter in den nächsten zehn Jahren um vier Jahre steigt. "Da hat er sich ein irrsinnig hohes Ziel gesetzt. Kein Land in Europa hat das jemals zusammengebracht", sagt Hundstorfer. Er verweist auf Dänemark, das von der ÖVP gerne als Positiv-Beispiel dargestellt wird. In zehn Jahren sei dort das Antrittsalter um 1,3 Jahre gesteigert worden.
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