Frankreich setzt weiter auf Atomkraft

Im April 2012 finden die französischen Präsidentschaftswahlen statt. Sozialisten und Grüne haben schon ein Wahlkampfthema angeschnitten: Energie. So will die Opposition den außerordentlich hohen französischen Atomstromanteil bis ins Jahr 2030 von 75 auf 50 Prozent verringern.
Andere Pläne hat Präsident Nicolas Sarkozy: Er will eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke über die bisher geltenden 40 Jahre hinaus. Die AKW-Betreiber sollten sich schon mal darauf einstellen, sagte Industrieminister Eric Besson am Sonntag dem Sender Europe 1. Dazu müssten entsprechende Anstrengungen beim Unterhalt der Anlagen und bei der Weiterentwicklung der Sicherheitsstandards unternommen werden.
Besson nimmt am Montag den Experten-Bericht "Energien 2050" entgegen, in dem die Verlängerung der AKW-Laufzeiten als eine von vier Optionen der Energiepolitik genannt wird. Im Voraus wurde bekannt, dass dieses Gremium vor einer Reduzierung des Atomstromanteils warnen wird. Neben einer Verlängerung der Laufzeiten setzt Besson auf die Entwicklung einer neuen Generation von verhältnismäßig kleinen Atomkraftwerken mit einer Leistung von 1.000 Megawatt, die in Zusammenarbeit mit Partnern aus Japan und China entwickelt werden sollen. Die Zuständigkeit für eine Genehmigung verlängerter Laufzeiten liegt letztlich bei der Atomaufsicht.
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