Ford rechnet mit deutlich niedrigerer Produktion in Europa

Ford rechnet mit deutlich niedrigerer Produktion in Europa
Werksschließungen und Stellenabbau sind laut Deutschland-Chef Herrmann aber nicht geplant.

Ford rechnet für die nächsten Jahre mit einer deutlich niedrigeren Produktion in seinen europäischen Werken. Die großen Werke von Ford seien "traditionell auf 400.000 oder 500.000 Einheiten ausgelegt" gewesen, sagte Deutschland-Chef Gunnar Herrmann in einem Podcast der "Wirtschaftswoche".

Diese Kapazitäten werde Ford, vor allem auch wegen der Umstellung auf Elektroautos, künftig nicht mehr erreichen. Es werde in Zukunft um eine jährliche Produktion von 250.000 oder 300.000 Fahrzeugen pro Werk gehen.

Zudem werde durch die Umstellung auf E-Autos die Wertschöpfungstiefe sinken, sagte Herrmann weiter. Werksschließungen seien aber nicht geplant. Auch erwartet Herrmann keine weiteren Stellenstreichungen: Mit dem Personalabbau "sind wir durch".

Scharfe Kritik äußerte Herrmann an der von Bundesregierung und EU geforderten zügigen Umstellung auf E-Fahrzeuge. In guten Zeiten würden in Europa rund 18 Millionen Neuwagen pro Jahr verkauft.

"Wenn diese Fahrzeuge vollelektrisch sind, hat das extrem hohe Anforderungen an die Infrastruktur zur Folge", sagte Herrmann. Die Anzahl der Ladestellen werde bald schon nicht mehr ausreichen: "In diesem Jahr kommen zehn Elektroautos auf eine Ladestation, nächstes Jahr könnten es 20 sein."

Seiner Ansicht nach werde "diese Thematik nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa großflächig verschlafen".

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