Kostenspekulationen um Berliner Flughafen
Die Baukosten für den neuen Berliner Flughafen BER sollen einem Zeitungsbericht zufolge auf bis zu acht Milliarden Euro steigen. Die Verantwortlichen weisen jedcoh einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung (Dienstag) entweder zurück oder lehnen eine Stellungnahme ab. "Ich würde sagen: Aprilscherz", sagte Vize-Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider am Dienstag. "In den Aufsichtsratsunterlagen stehen nirgendwo solche Zahlen." Der Berliner Senatssprecher Richard Meng sagte: "Ich kommentiere nicht jeden Unsinn."
Beobachter gingen zuletzt von Baukosten für den neuen Flughafen BER, der wegen Baumängel weiter nicht eröffnet werden kann, in Höhe von mehr als 5 Milliarden Euro aus.
Die Zeitung beruft sich auf "drei hochrangige Insider aus beteiligten Ministerien und vom BER". Flughafensprecher Ralf Kunkel erklärte: "Der Bericht ist eine Ansammlung von Mutmaßungen und Unterstellungen, die nichts mit der Realität zu tun haben." Das Verkehrsministerium lehnte einen Kommentar ab. Der Flughafen gehört den Ländern Berlin, Brandenburg und dem Bund.
Er kenne nicht jedes interne Papier der Flughafengesellschaft, sagte Bretschneider, der als Flughafenkoordinator in der brandenburgischen Staatskanzlei arbeitet. Möglicherweise seien die schon genehmigten, aber noch nicht geplanten zwei Satellitengebäude für das Terminal eingerechnet.
Der Aufsichtsratschef, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, hatte jedoch kürzlich mehr Geduld gefordert und ausgeschlossen, dass es zur Aufsichtsratssitzung am 11. April einen Eröffnungstermin für den Flughaben geben werde. Davon hängen auch die Kosten ab. Eigentlich sollte der Flughafen Ende 2011 eröffnen, aber Baumängel, Planungsfehler und Technikprobleme verzögern den Start.
Nach dem inzwischen eineinhalb Jahre alten Kostenplan der Betreiber werden für den Flughafen Baukosten von 4,3 Mrd. Euro fällig. Dass die Summe auf mehr als 5 Mrd. Euro steigen könnte, dementiert aber inzwischen niemand mehr. Nicht eingerechnet sind der Bahnhof unter dem Terminal, die Schienen- und Straßenanbindung sowie Kreditzinsen, auch nicht private Fremdinvestitionen wie Parkhäuser, Hotels und das Frachtzentrum.
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