Fitch bestätigt Spitzennote für Deutschland

Die US-Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für Kreditwürdigkeit mit "stabil" bewertet - Slowenien wurde indes herabgestuft.

Die US-Ratingagentur Fitch hat die Spitzennote für Deutschland bestätigt. Fitch bewertet die deutsche Kreditwürdigkeit weiterhin mit der Note "AAA", wie die Agentur am Mittwoch mitteilte. Auch längerfristig erwartet sie offenbar keine Probleme und beließ den Ausblick daher bei der Bewertung "stabil". "Die Bestätigung spiegelt die lang währende Kreditstärke Deutschlands und die robuste wirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen zwei Jahren wider", erklärte Fitch.

Deutschland habe trotz der fragilen Lage der Weltwirtschaft und der sich verschärfenden Schuldenkrise in der Eurozone ein stabiles Wachstum und sinkende Arbeitslosigkeit vermeldet, lobte Fitch. Dies sei teils die Frucht der Reformen der vergangenen Jahre. Zudem komme die Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) Deutschland entgegen. Die Bundesrepublik profitiere von den extrem niedrigen Zinsen, die sie auf den internationalen Kapitalmärkten für neue Schuldpapiere zahlen muss.

Moody`s: AAA, aber Ausblick "negativ"

Fitch bestätigt Spitzennote für Deutschland

Allerdings könne eine langfristige Verschärfung der Krise in einzelnen Staaten der Eurozone auch Deutschland in die Rezession treiben. Zudem könnten steigende Beiträge Deutschlands zur Eurorettung den Schuldenstand Deutschlands über die Marke von 90 Prozent des Bruttoinlandsproduktes treiben - "nahe der Obergrenze, die Fitch im Allgemeinen für ein `AAA`-Rating akzeptiert".

Die Ratingagentur Moody`s hatte die Kreditwürdigkeit Deutschlands vor zwei Wochen zwar weiterhin mit der Topnote "AAA" bewertet. Sie senkte den Ausblick aber auf "negativ" wegen Risiken durch die Eurokrise. Standard & Poor`s hingegen bestätigte in der vergangenen Woche die Bestnote und behielt auch den Ausblick bei "stabil". Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Österreichs und stellt auch den höchsten Ausländeranteil in der Alpenrepublik.

Slowenien auf "A-"

Fitch hat unterdessen Slowenien eine schlechtere Bonitätsnote verpasst. Die Schuldenexperten senkten die Bewertung des Euro-Landes am Mittwoch um eine Stufe auf "A-" und signalisierten mit einem "negativen Ausblick", dass eine weitere Herabstufung droht. Grund für die schlechtere Einstufung seien die Probleme im Bankensektor sowie das Zögern der Regierung bei der Umsetzung eines Plans zur Rekapitalisierung der Branche.

Slowenien muss laut Fitch bis 2013 seinem Bankensektor mit 2,8 Millionen Euro unter die Arme greifen. Dies entspricht acht Prozent seines derzeitigen Bruttoinlandsprodukts. Vergangene Woche hatten bereits die beiden anderen großen Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's die Bonität Sloweniens herabgestuft.

Das Finanzministerium in Ljubljana hatte die Abwertung als "überraschend" bezeichnet, da der Zustand des Landes sowie seines Bankensektors in keiner Weise mit Krisenstaaten wie Spanien verglichen werden könnten.

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