Finanzwissen der Österreicher soll digital aufpoliert werden

Finanzwissen der Österreicher soll digital aufpoliert werden
Privat-Initiative: Demnächst startet ein breit angelegtes, kostenloses Lernportal für Finanzbildung.

.Was ihre bescheidene Finanzbildung betrifft, können sich die Österreicher offenbar ganz gut selbst einschätzen. Mehr als die Hälfte der Österreicher attestiert sich ein „eher oder sehr schlechtes Finanzwissen“. Vor allem die junge Generation ist selbstkritisch. 64 Prozent der unter 30-Jährigen schätzen ihre Kenntnisse über Finanzthemen als schlecht ein. Zu diesen Ergebnissen kommt das Gallup-Institut in einer Reihe von Befragungen, die unabhängig in Eigenregie durchgeführt wurden.

Ihr Finanzwissen beziehen die Befragten „aus keiner neutralen Quelle, sondern anlassbezogen, also zum Beispiel aus dem Gespräch mit dem Bankberater“, stellt Gallup-Expertin Andrea Fronaschütz fest. Die Österreicher wollen daher eine stärkere Vermittlung von Finanzwissen auf neutraler Basis. „Neutral erworbenes Finanzwissen macht die Konsumenten kritischer“, beobachtet Fronaschütz.

Finanzwissen der Österreicher soll digital aufpoliert werden

Gerhard Weibold: "Nicht auf die Politik warten"

„Wir wollen nicht noch länger warten, bis die Politik aktiv wird. Alle reden darüber, aber wir tun es jetzt“, kündigt Gerhard Weibold den Start der Initiative „Wir machen Österreich finanzfit“ an. Kommende Woche geht das Portal „ finanzbildung.at“ online. Für Erwachsene und Jugendliche werden aus den Bereichen „Anlegen, Finanzieren, Versichern“ 24 Themen kostenlos angeboten.

Die Wissensvermittlung erfolgt über selbstständiges E-Learning interaktiv und multimedial und ist unkompliziert aufbereitet. Videos sollen die Verständlichkeit zusätzlich noch erleichtern. Nach erfolgreicher Absolvierung kann eine Bestätigung angefordert werden.

Darüber hinaus ist ein Upgrade auf 36 oder 48 Themen möglich. Das kostet dann drei Euro oder ist bei der Registrierung auf einer „Sonderedition“ gratis. Dabei sind Finanzinstitutionen Partner, die auf Subdomains aufscheinen. Die Partner erhalten zwar Namen und e-Mail-Adresse der Nutzer, aber darüber hinaus keine Daten, verspricht Weibold.

Partner könnten auch große Unternehmen sein, die das Bildungsangebot ihren Mitarbeitern anbieten. Weibold: „Es kann Unternehmen nicht egal sein, wie finanzfit ihre Mitarbeiter sind. Gehaltspfändungen sind immer ein Horror“.

Als CEO der financial education services AG beschäftigt sich Weibold in Österreich und Deutschland seit etlichen Jahren mit dem Thema. Das Unternehmen organisiert auch den Finanzführerschein, ein Bildungstool, ähnlich dem Computerführerschein. www. finanzbildung.at

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