Finanzminister bestellt Volksbanken zum Rapport

Finanzminister Hans Jörg Schelling hat für Montagvormittag kurzfristig eine Krisensitzung zu den Fusionen im Volksbankensektor angesetzt, schreiben die Oberösterreichischen Nachrichten. Die Vorstände der drei rebellischen Institute Almtal (Oberösterreich), Gmünd (Kärnten) und Osttirol-Westkärnten müssen nach Wien. Sie lehnen den Zusammenschluss von österreichweit 41 auf acht Volksbanken ab. Auch Vertreter anderer kritischer Volksbanken, etwa aus Landeck, sind dem Bericht zufolge geladen.
Auch die Nationalbank (OeNB), die Finanzmarktaufsicht (FMA) und das bisherige Spitzeninstitut ÖVAG sowie die künftige Zentralorganisation, die Volksbank Wien-Baden, werden dabei sein. Das Finanzministerium wird dem Bericht zufolge "klar darlegen, wieso nur eine Gesamtlösung Sinn macht, um den Sektor zu stabilisieren".
Die Almtaler Volksbanker haben in der Generalversammlung vor einer Woche gegen den neuen Verbundvertrag gestimmt und stoßen damit in Wien auf großes Unverständnis. Sie sollen auch die Einstellung des Bankbetriebs als Option vorsehen. Dass sich die Genossenschafter daraus eine Auszahlung erhoffen könnten, die Steuerzahler dem Sektor aber helfen mussten, sei jedoch nicht in Einklang zu bringen.
Furcht vor Dominoeffekt

Die Zerschlagung der ÖVAG soll am 4. Juli erfolgen, da wird die ÖVAG als Bad Bank abgewickelt. Neues Spitzeninstitut wird die Volksbank Wien-Baden, die die überlebensfähigen Teile der ÖVAG übernimmt. Bisher haben 98 Prozent der einzelnen Volksbanken die nötigen Beschlüsse gefasst. Ausständig sind noch die Genehmigungen u. a. von EU-Kommission und EZB.
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