"Financial Times" verkaufte Erinnerungsstücke

Eine Menschenmenge demonstriert mit Schildern und Zeitungen vor einem Gebäude.
40.000 Euro erbrachte die Versteigerung von Souvenirs der eingestellten deutschen Tageszeitung.

Souvenirs der eingestellten deutschen Zeitung Financial Times Deutschland (" FTD") haben bei einer Internetauktion mehr als 40.000 Euro eingebracht. Die Redaktion spendet das Geld der Organisation "Reporter ohne Grenzen" (ROG), die sich weltweit für Pressefreiheit einsetzt.

Der Vorstand des Verlags Gruner + Jahr, der das Ende der Wirtschaftszeitung mit der Ausgabe vom 7. Dezember beschlossen hatte, habe angekündigt, den Betrag zu verdoppeln. Das teilten die Gruner + Jahr-Wirtschaftsmedien am Dienstag in Hamburg mit.

Lagerfeld-Zeichnung

Spitzenreiter der Benefiz-Auktion war den Angaben zufolge eine unveröffentlichte Originalzeichnung des Modezaren Karl Lagerfeld zur deutsch-französischen Freundschaft. Sie ging für 11.700 Euro weg. Der Gesamterlös der versteigerten Stücke belief sich auf 41.640,56 Euro.

" Reporter ohne Grenzen" erhalte außerdem 1,40 Euro pro verkauftem Exemplar der letzten FTD vom vergangenen Freitag, hieß es in der Mitteilung. Der Verlag hatte 30.000 Exemplare nachgedruckt, weil die Ausgabe in kurzer Zeit vergriffen war. Die Zeitung war im 3. Quartal 2012 mit einer Druckauflage von mehr als 120.000 Exemplaren (IVW-Angaben) erschienen.

Ex-FTD-Chefredakteur schießt gegen "Handelsblatt"

Diese Korrespondenz wird zwar kein Geld einbringen, unterhält aber derzeit die deutsche Journalistenszene: Der Gründungschefredakteur der FTD (2000-2001), Andrew Gowers, hat ein erbostes Mail über das Handelsblatt verfasst, das nun den Weg an die Öffentlichkeit fand. Der Hintergrund: Handelsblatt-Chefredakteur Gabor Steingart hatte in einem Newsletter angekündigt, „den brillantesten Kommentatoren der 'FTD' eine neue Heimat auf unseren Meinungsseiten“ zu geben. Andrew Gowers solle der erste in dieser Reihe sein.Wie auf der "FTD"-Website, die immer noch online ist, zu lesen ist, habe Gowers lediglich einen einzigen Kommentar vereinbart gehabt und sieht die Ankündigung des Handelsblatt daher als unlautere Werbung. In einem E-Mail an einen FTD-Redakteur schrieb der Brite: „I have not agreed to write regularly for HB, and am most unlikely to do so, not least because as you know I regard HB as a deeply inferior newspaper.“ In einem weiteren Mail legte er noch nach: "I just sent him a note complaining about his tasteless, poorly-judged and misleading remarks and saying I will never write a column for his shit, declining newspaper! You can tell that to the colleagues too."

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