Middelhoff auf der Flucht: "Wie die Katze übers Dach"

Nahaufnahme eines Mannes mit kurzem, gewelltem Haar und freundlichem Gesichtsausdruck.
Dem Ex-Top-Manager gelang eine filmreife Flucht aus dem Essener Gerichtsgebäude.

Der Offenbarungseid eines deutschen Top-Managers, der anscheinend über seine Großmannssucht tief gefallen ist, amüsiert viele Deutsche. Der frühere Chef des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor, Thomas Middelhoff, 61, der unter anderem wegen Untreue angeklagt ist, sagt, dass er nicht vor dem finanziellen Ruin steht. Er habe nur das Problem, dass er an seine Liquidität derzeit nicht rankomme, sagte der Deutsche, der in Saint Tropez lebt und sich gerne mit dem Hubschrauber auf Firmenkosten zur Arbeit fliegen ließ, um dem Stau zu entgehen.

Am Freitag musste Middelhoff den Offenbarungseid leisten und dabei gelang ihm eine filmreife Flucht. Um einer "Medienfalle" seines Kontrahenten zu entgehen, war er aus dem Essener Gerichtsgebäude durch ein Fenster geklettert und über ein Garagentor geflüchtet. Der dpa erklärte Middelhoff seine Akrobatik so: "Ich bin wie eine Katze übers Dach. Ich musste drei Meter tief auf eine Garage springen und dann noch einmal drei Meter auf auf die Straße. Dann bin ich durch den Hinterhof fröhlich pfeifend zu einer Nebenstraße gegangen, habe mir ein Taxi gerufen und bin zu Gesprächen und Verhandlungen geflogen."

Der Unternehmensberater Roland Berger verlangt 7,5 Millionen Euro von Middelhoff, der Vermögensverwalter Josef Esch fordert 2,5 Millionen für die Verwendung einer Luxusyacht, der Arcandor Insolvenzverwalter 3,4 und die Bank Sal. Oppenheim rund 70 Millionen. Er fordere umgekehrt 200 Millionen.

Kommentare