Fiat-Chrysler-Börsendebüt: Erst Vollgas, dann Bremsung
Die Autobauer Fiat und Chrysler wollen mit ihrer Fusion Geschichte schreiben, doch an der New Yorker Börse feierte ihr neu geformter transatlantischer Konzern ein unspektakuläres Debüt. Zum Handelsauftakt am Montag schnellte der Aktienkurs kurz von 9 bis auf 9,55 Dollar nach oben, fiel dann aber rasch wieder zurück. Letztlich schlossen die Papiere kaum verändert.
Die neuen Aktien der Fiat Chrysler Automotive, kurz FCA, wurden das erste Mal an der New Yorker Börse gehandelt, als Zweitnotiz auch an der Mailänder Börse. Dort waren die Papiere des alten Fiat-Konzerns am Freitag nach mehr als 100 Jahren zum letzten Mal angeboten worden.
Erst am späten Vorabend hatte Fiat endgültig Vollzug in der bereits zum Jahresauftakt beschlossenen italienisch-amerikanischen Fusion gemeldet. Fiat war nach der schweren Wirtschaftskrise 2009 beim stark geschwächten und vom US-Staat vor der Pleite bewahrten Wettbewerber eingestiegen und hatte die US-Tochter später komplett übernommen.
Jeep als Zugpferd
Mittlerweile haben sich die Kräfteverhältnisse allerdings gedreht. Die Hoffnungsträger des verschmolzenen Konzerns kommen überwiegend von Chrysler. Mit einem Verkaufsplus von 20 Prozent zum Vorjahr führte das Unternehmen im September die Absatzcharts im US-Automarkt an. Vor allem die Marke Jeep und die Pickup-Trucks von Ram finden reißenden Absatz.

„Wunder sind möglich“, sagte Marchionne Anfang Oktober auf dem Pariser Autosalon und führte die wieder aufpolierte Chrysler-Marke Jeep als Erfolgsbeispiel an. Der stets im Pullover auftretende Manager hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2018 will er FCA mit einem 48 Milliarden Euro schweren Umbauplan in Schuss bringen - dann hängt er seinen Job an den Nagel.
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