Fernwärme Wien verteuert sich

Das Fernwärme Wien Gebäude mit roter Aufschrift und goldenen Kugeln auf dem Dach.
Mit knapp 8 Prozent Mehrkosten muss ein Durchschnittskunde ab Oktober rechnen. Begründung: Die Entwicklung am internationalen Energiemarkt.

Die Teuerungswelle schwappt auf die Fernwärme Wien über. Ab 1. Oktober steigt der Preis für einen durchschnittlichen Kunden in einer 70-Quadratmeter-Wohnung um 7,9 Prozent beziehungsweise 36 Euro im Jahr. Wien Energie begründet dies mit der Preisentwicklung an den internationalen Energiemärkten (mehr dazu lesen Sie hier) und damit höheren Erzeugungskosten und betont: "Die Maßnahme steht daher in keinem Zusammenhang mit dem laufenden Effizienzprogramm des Unternehmens."

Die Fernwärme Wien hatte zuletzt vor einem Jahr - mit 1. September 2011 - die Preise erhöht, für einen Durchschnittshaushalt waren es damals ebenfalls 36 Euro im Jahr. Auch die Linz AG hat zuletzt die Fernwärme verteuert: Die Preise sind seit 1. August um 8,3 Prozent höher. Bei der Salzburg AG werden die Fernwärmepreise am 1. September um 8,6 Prozent angehoben.

Fünftel hängt bundesweit an Fernwärme

In Wien werden 2012 rund 320.000 Wohnungen mit Fernwärme versorgt, das ist ein Anteil von 36 Prozent. Österreichweit heizten nach Angaben des Fachverbands Gas Wärme 2010 rund 760.000 Haushalte mit Fernwärme, das entspricht einem Anteil von etwas mehr als einem Fünftel.

Fernwärme wird in Österreich zu mehr als 70 Prozent in sogenannten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) erzeugt, die gleichzeitig Strom und Wärme produzieren. Dabei dominiert Erdgas mit einem Anteil von 65 Prozent (2010). Der Anteil der erneuerbaren Energien (Müll sowie biogene und sonstige Brennstoffe) beträgt 17 Prozent, jener von Kohle 11 Prozent. In Wien liegt der KWK/Erdgas-Anteil an der Fernwärmeerzeugung bei rund 60 Prozent.

Der Gaspreis steigt mit dem Ölpreis (mehr dazu lesen Sie hier) und wirkt sich bei den langfristigen Lieferverträgen mit einer Verzögerung von drei bis sechs Monaten aus. Die langfristigen Gaslieferverträge werden von den europäischen Energieversorgern derzeit laufend nachverhandelt, um Einsparungen erzielen können.

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