FCC

Alpine kostete Mutter über 1 Milliarde Euro

Ohnehin sitzt die FCC auf einem Schuldenberg von rund 6,7 Milliarden Euro.

Die Pleite des Baukonzerns Alpine mit Sitz in Wals hat den spanischen Mutterkonzern Fomento de Construcciones y Contratas ( FCC) im ersten Halbjahr 2013 tief in die roten Zahlen gerissen. Die Liquidation der Alpine und Wertberichtigungen im Energiebereich hätten zu einem Verlust in Höhe von 607 Mio. Euro geführt, geht aus Unternehmensangaben hervor. Die insolvente Alpine habe dabei 372 Mio. Euro gekostet, der Energiebereich (zu dem die Alpine Energie gehört) 147,9 Mio. Euro - macht in Summe 520 Mio. Euro.

2006 hatten die Spanier 83 Prozent der Salzburger Alpine übernommen. Erst Anfang des vergangenen Jahres kauften die Spanier dem langjährigen Ex-Chef und Miteigentümer der Alpine, Dietmar Aluta-Oltyan, die letzten 13,5 Prozent ab (mehr dazu...).

In den vergangenen sieben Jahren hatten die Spanier früheren Angaben des letzten Alpine-Chefs Arnold Schiefer zufolge bis kurz vor Bekanntgabe der Insolvenz bereits "über 700 Mio. Euro" in die Alpine gesteckt - inklusive Kaufpreis und Finanzspritzen. Die nunmehr veröffentlichten Wertberichtigungen von 372 Mio. Euro katapultieren das "Engagement" der Spanier bei der Alpine auf über 1 Mrd. Euro in die Höhe.

Schuldenberg

Die spanische FCC hält eigenen Angaben zufolge an ihren Unternehmenszielen fest und will ihre Restrukturierung beschleunigt durchziehen - der entsprechende Strategieplan soll entweder schon bis Jahresende oder spätestens in der ersten Jahreshälfte 2014 abgeschlossen sein. Innerhalb von zwei Jahren werden ein nachhaltiger Cashflow von 800 Mio. Euro und ein EBITDA von 1,2 Mrd. Euro angestrebt.

Der Konzern kämpft gegen einen Schuldenberg von 6,654 Mrd. Euro an - bis Ende des Jahres soll er sich auf 6 Mrd. Euro verkleinern.

Heuer im ersten Halbjahr brach der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 449 Mio. Euro in der Vorjahresperiode um gut ein Drittel (34,7 Prozent) auf 293 Mio. Euro ein. Das Betriebsergebnis belief sich auf 129,3 Mio. Euro. Der Verlust vor Steuern (EBT) betrug 92 Mio. Euro, das Finanzergebnis war mit 9,2 Mio. Euro negativ.

Der in Spanien börsenotierte Mischkonzern, der auf den drei Standbeinen Bau, Umweltdienstleistungen (Müllentsorgung, etc.) und Wasseraufbereitung steht, hat in den ersten sechs Monaten 2013 einen Umsatz von 3,133 Mrd. Euro erzielt - um 13,7 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der Auftragsbestand weitete sich zum Ende des ersten Halbjahres um 6,6 Prozent auf 32,935 Mio. Euro aus. Der Ordereingang ist laut FCC in allen drei Unternehmensbereichen gestiegen - vor allem im Bereich Umweltdienstleistungen.

Die FCC ist laut Firmenwebsite in über 50 Ländern tätig und beschäftigt über 80.000 Mitarbeiter.

Das staatliche serbische Bauunternehmen Koridori Srbije hat am Dienstag den Autobahn-Bauauftrag an die insolvente Alpine Bau GmbH gekündigt. Die Alpine war mit dem Bau einer Autobahn-Teilstrecke entlang des Korridors 10 zwischen den südostserbischen Städten Pirot und Dimitrovgrad an der Grenze zu Bulgarien sowie mit einer Umfahrung um Dimitrovgrad beauftragt.

Der Chef der serbischen Staatsfirma, Dmitar Djurovic, erklärte am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Belgrad, dass man sich vor der heutigen Entscheidung mit allen Beteiligten, darunter auch dem Alpine-Insolvenzverwalter beraten habe. Auch sei die Zustimmung der Weltbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) eingeholt worden, die die Kredite für die zwei Strecken gewährt haben.

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