Nach Vorschlägen eines Headhunters und entsprechenden Hearings stehen dem Vernehmen nach noch drei Ökonomen auf der Shortlist der Institutsführung. Eine Kandidatin hat es nicht in die engste Auswahl geschafft.
Als Favorit gilt nun der Vorarlberger Matthias Sutter (54). Er ist seit August 2017 Direktor am Max Planck Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn sowie Professor für Experimentelle Wirtschaftsforschung und Verhaltensökonomie an den Universitäten Köln und Innsbruck.
Sutter sei „wissenschaftlich ein Riese“ und wäre ein großer Gewinn für das IHS, sagen Forschungskollegen über den Vater zweier Töchter aus Hard am Bodensee.
Neben seiner langen Publikationsliste und auch populärwissenschaftlichen Büchern (zuletzt: „Der menschliche Faktor oder worauf es im Berufsleben ankommt“) sticht bei Sutter hervor, dass er mit IHS-Vorgänger Kocher bestens bekannt ist. Rund 40 bis 50 wissenschaftliche Artikel haben die beiden Verhaltensökonomen und Spieltheoretiker gemeinsam publiziert. Ausgangspunkt der langjährigen Freundschaft: sie waren beide Doktoranden am selben Institut der Uni Innsbruck. So zeigten Kocher und Sutter beispielsweise auf dem Gebiet der Sportökonomik, dass Schiedsrichter häufig zugunsten der Heimmannschaft urteilen, wenn diese zurückliegt.
Weder Sutter noch das IHS wollten Näheres zur Nachfolgesuche sagen. „Konkrete Namen können wir weder bestätigen noch dementieren“, lautete die knappe Institutsauskunft.
Verständlicherweise will man dieses Mal kein Risiko eingehen. Nach Kochers Abgang am IHS bewarben sich zwei deutsche Top-Ökonomen, Lars Feld und Guntram Wolff, die aber schließlich absagten. So kam es zur interimistischen Leitung unter dem emeritierten Professor Neusser. Dessen Vertrag endet vereinbarungsgemäß, sobald der Neue an Bord ist. Neben Sutter soll auch noch Martin Wagner von der Uni Klagenfurt im Rennen sein. Er war früher auch am IHS tätig. Es heißt, Neusser sei beauftragt, die Vertragsdetails mit seinem Nachfolger auszuhandeln.
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