Fast jedes zweite Unternehmen wird von einer Frau gegründet
Während man Frauen in den Vorstandsebenen von Unternehmen noch immer nahezu vergebens sucht, wird inzwischen fast jede zweite Firma in Österreich von einer Frau gegründet. Hauptmotiv, sich selbstständig zu machen, sei die flexible Zeit- und Lebensgestaltung, die es Frauen ermögliche, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, sagte Martha Schultz, Bundesvorsitzende von "Frau in der Wirtschaft".
Rund 80 Prozent der Gründerinnen arbeiten von zu Hause aus, bei den Männern sind es 76 Prozent. Für sie gibt es ab 2021 Erleichterungen. Die steuerliche Absetzbarkeit des Arbeitszimmers soll sich dann einfacher gestalten. Darauf einigte sich die Regierung am Mittwoch. Verbesserungen fordert die Interessenvertretung für Unternehmerinnen bei der Kinderbetreuung, wie einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag des Kindes.
Chefinnen sind insbesondere in frauentypischen Berufen auf dem Vormarsch. Besonders hoch ist der Frauenanteil in der Fußpflege, Kosmetik und bei Masseurberufen (82 Prozent), unter FriseurInnen (81 Prozent) sowie im Modebereich (78 Prozent).
2019 wurde mehr als jede dritte (38 Prozent) Firma in Österreich von einer Frau geleitet. In Österreichs börsennotierten Unternehmen gab es im Dezember nur 14 weibliche Vorstandsmitglieder. Dem gegenüber standen 172 männliche Vorstände, wie kürzlich eine Auswertung der Unternehmensberatung EY ergab.
Etwas besser sieht es in den Aufsichtsräten aus, wo es seit 2018 eine Frauenquote von 30 Prozent gibt. Gut jedes vierte Aufsichtsratsmitglied ist EY zufolge aktuell eine Frau. Konkret sind in den heimischen Kontrollgremien 142 Frauen und 407 Männer vertreten.
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