Falsche US-Bonds im Wert von 6000 Mrd. Dollar

Zwei Carabinieri präsentieren beschlagnahmte gefälschte Geldscheine.
Mit den gefälschten Staatsanleihen hätten Schweizer Banken betrogen werden sollen. Acht Verdächtige wurden festgenommen.

Ermittler aus den USA und Italien haben in der Schweiz gefälschte US-Staatsanleihen im Wert von sechs Billionen Dollar (etwa 4,6 Billionen Euro) beschlagnahmt. Die italienische Justiz gab zudem die Festnahme von acht Verdächtigen bekannt.

Die gefälschten Dokumente, deren Wert mehr als ein Drittel der gesamten Staatsanleihen der USA umfasst, waren in drei Metallkisten in Zürich versteckt, der 2007 aus Hongkong in die Schweiz geschafft worden war. Die amerikanische Botschaft teilte mit, sie gehe davon aus, dass diese falschen Bonds Teil eines Betrugsplans auf Kosten «gewisser Schweizer Banken» gewesen seien.

Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa hatten abgehörte Telefonate ergeben, dass mit den Bonds möglicherweise Plutonium von Nigerianern hätte gekauft werden sollen. Allerdings hätten die Ermittler bis heute keine nigerianischen Händler ausfindig machen können, berichtet Ansa, ohne aber Quellen für die Angaben zu nennen.

Fälschungen „hervorragend“

Ein Polizeivertreter in Washington sagte der Nachrichtenagentur AFP, die falschen Anleihen seien bereits im November im Zuge von Ermittlungen gegen einen Mafia-Clan beschlagnahmt worden. Der Leiter der Staatsanwaltschaft im süditalienischen Potenza, Giovanni Colangelo, sagte, es könnten noch mehr Fälschungen im Umlauf sein. Bei den acht Festgenommenen handelt es sich um Italiener, darunter auch ein ehemaliger Bürgermeister.

Nach Meinung von Experten der US-Botschaft und der US-Zentralbank waren viele der Fälschungen "hervorragend". Den falschen Wertpapieren, die laut Ausstellungsdatum aus dem Jahr 1934 stammten, war zudem eine Fälschung des Versailler Vertrags beigefügt worden. Damit wollten die Drahtzieher die hohen Beträge möglicherweise als Teil von Finanzströmen zwischen den Siegermächten des Ersten Weltkrieges rechtfertigen.

Schon früher wurden in Italien gefälschte Staatsanleihen mit geringerem Wert entdeckt. 2009 wurden in zwei verschiedenen Fälle Fälschungen im Wert von insgesamt rund 250 Milliarden Dollar (rund 190 Milliarden Euro) beschlagnahmt.

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