Fahrdienst Uber mit Milliardenverlust

Einstellung des Betriebs in Wien derzeit kein Thema
Im dritten Quartal legte der Umsatz wegen kaum steigender Buchungszahlen um nur fünf Prozent auf 2,95 Mrd. US-Dollar zu.

Der US-Fahrdienstvermittler Uber hat seine Verluste im zurückliegenden dritten Quartal weiter erhöht. Sie beliefen sich bis Ende September auf 1,068 Mrd. Dollar (945 Mio. Euro), wie Uber am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Viel Geld sei in Geschäftsfelder wie Fahrrad- und Motorrollerverleihe sowie Essenslieferdienste geflossen. 

Uber ist nicht zur Veröffentlichung von Quartalszahlen verpflichtet - tut dies aber, um vor dem im kommenden Jahr geplanten Börsengang Investoren zu informieren. Der Umsatz stieg im Vergleich zum zweiten Quartal um 5,4 Prozent auf knapp drei Mrd. Dollar. Im Vorjahresvergleich betrug die Steigerung 38 Prozent.

Naher Osten

 

Finanzvorstand Nelson Chai erklärte, "wir hatten ein weiteres starkes Quartal für ein Unternehmen unserer Größe und globaler Ausbreitung". Uber werde weiter investieren, auch in "zukunftsträchtige Märkte" wie Indien und Nahost.

Beobachter halten es angesichts der andauernden Verluste für wahrscheinlich, dass der Fahrdienstvermittler in Indien und dem Nahen Osten mit Rivalen fusionieren könnte. So haben Uber wie auch Ola aus Indien mit dem japanischen Finanzinvestor Softbank den gleichen Großaktionär. Khosrowshahi hat sich bereits von einigen ausländischen Märkten verabschiedet und ein paar kostspielige Projekte wie selbstfahrende Lastkraftwagen an den Nagel gehängt.

Börsegang

Uber peilt nach AFP-Informationen bei dem Börsengang eine Marktbewertung von mehr als 100 Mrd. Dollar an. Sollte dieser Wert tatsächlich erreicht werden, würde es sich um den größten Börsengang aller Zeiten eines Technologieunternehmens handeln. Uber wäre dann mehr wert als die drei Autokonzerne General Motors, Ford und Fiat Chrysler zusammengenommen. 

Uber war 2009 gegründet worden und wird von privaten Investoren kräftig unterstützt. Erst im August hatte das Unternehmen mit dem japanischen Autokonzern Toyota eine Investition von 500 Mio. Dollar für die Entwicklung selbstfahrender Autos vereinbart. Im Rahmen dieses Deals wurde der Wert von Uber laut Medienberichten auf 72 Mrd. Dollar veranschlagt. 

Hauptaktivität von Uber ist aber nach wie vor die Vermittlung von Fahrangeboten über Smartphone-Apps. Das Unternehmen ist damit in mehr als 60 Ländern aktiv und zu einer Konkurrenz für die etablierten Taxiunternehmen geworden.

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