EZB-Krawalle haben ein Nachspiel

Vermummte Personen werfen Steine auf ein brennendes Auto.
Der Deutsche Bundestag befasst sich mit den Ausschreitungen, bei denen 220 Menschen verletzt wurden.

Brennende Autos und Barrikaden, Angriff auf eine Polizeiwache: Die schweren Ausschreitungen am Rande der EZB-Eröffnung in Frankfurt am Main beschäftigten am Donnerstag auch den Deutschen Bundestag. Die Fraktionen hätten kurzfristig eine Debatte dazu vereinbart, sagte ein Sprecher der Unionsfraktion in Berlin.

Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière nahm die Veranstalter des Blockupy-Protests in die Pflicht. "Wir wussten von der Tatsache, dass dort Gewalt angewendet werden soll. Das war in der Szene lange bekannt", sagte de Maizière am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin. "Deswegen können die Veranstalter jetzt auch heute nicht so unschuldig tun", sagte de Maizière. Lediglich mit dem Ausmaß der Gewalt habe er nicht gerechnet. De Maiziere schließt nach den Krawallen zeitlich befristete Grenzkontrollen bei Großveranstaltungen wie dem G-7-Gipfel im Juni in Bayern nicht aus. Zugleich warnte der CDU-Politiker in einem Interview mit dem Sender n-tv am Donnerstag aber davor, die Wirkung einer solchen Maßnahme zu überschätzen.

Mehrere brennende Polizeiautos stehen vor einem Gebäude.

German police cars set on fire by anti-capitalist
Dichter Rauch liegt über der Skyline von Frankfurt am Main.

GERMANY BANKING ECB PROTEST
Ein Demonstrant hält ein Schild mit der Aufschrift „People over Banks“ in die Höhe.

Eröffnung EZB - Demonstrationen
Ein Feuerwehrmann löscht einen brennenden Mülleimer, während Polizisten im Hintergrund stehen.

GERMANY BLOCKUPY
Polizisten stehen auf einer Straße, während im Hintergrund ein Feuer brennt und Wasserwerfer eingesetzt werden.

German riot police officers watch outside the new
Vermummte Personen stehen vor einem brennenden Auto.

GERMANY BANKING ECB PROTEST
Ein Polizeiauto steht in Flammen.

GERMANY BANKING ECB PROTEST
Demonstranten halten Schilder mit der Aufschrift „Die Krise heißt Kapitalismus“.

GERMANY BANKING ECB PROTEST
Eine Person in Sturmhaube wirft einen Stein gegen ein Schaufenster.

GERMANY BANKING ECB PROTEST
Demonstranten halten ein Banner mit der Aufschrift „Kaviar für alle“.

GERMANY BANKING ECB PROTEST
Mehrere brennende Polizeiautos stehen am Straßenrand.

Four German police cars set on fire by anti-capita
Eine Demonstration mit einem Schild, das Griechenland von der EZB „gefressen“ zeigt.

GERMANY BANKING ECB PROTEST
Polizisten mit Schilden stehen vor brennenden Autos auf einer Straße.

German police cars, set on fire by anti-capitalist
Polizisten stehen vor brennenden Polizeiautos in einer Straße.

German police cars, set on fire by anti-capitalist
Ein Polizist mit Schutzschild steht vor brennenden Autos.

A policeman looks on as German police cars, set on
Ein brennendes Barrikade mit einem umgestürzten Dixi-Klo während einer Demonstration in Frankfurt.

GERMANY BANKING ECB PROTEST
Feuerwehrleute löschen einen brennenden Opel-Polizeiwagen.

Fireworkers extinguish police vehicles set of fire
Eine Frau mit blutendem Gesicht wird von Polizisten in Schutzausrüstung abgeführt.

Policemen detain a wounded anti-capitalist 'Blocku

Blockupy: "So eine Eskalation war nicht unser Ziel"

Blockupy-Sprecher Frederic Wester hat die Verantwortung für die gewalttätigen Krawalle zurückgewiesen. "So eine Eskalation war nicht unser Ziel", sagte Wester am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin. "Das sind nicht die Bilder, die wir wollten und für die wir stehen als Bündnis." Andererseits sei auch klar: "So groß ist das mediale Interesse nie bei Protesten, wie wenn es zu Auseinandersetzungen kommt." Das "berechtigte Anliegen" der Demonstranten werde seit Jahren nicht gehört.

Die Europäische Zentralbank sei dafür verantwortlich, dass die Sparauflagen durchgesetzt und eingehalten werden, sagte Wester, "und damit auch für die soziale Katastrophe - nicht nur in Griechenland".

Was ist Blockupy? Fragen & Antworten

Rufe nach Distanzierung von Gewalt werden laut

Auch der hessische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel machte Blockupy für die Gewalteskalation mitverantwortlich. "Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Organisatoren klar von Gewalt distanzieren. Das haben sie leider nicht getan", sagte Schäfer-Gümbel, der auch SPD-Bundesvize ist, dem Mannheimer Morgen. In seine Kritik bezog er auch den stellvertretenden Präsidenten des Wiesbadener Landtags mit ein: "Auch Ulrich Wilken von den hessischen Linken hat sich im Vorfeld nicht klar genug davon distanziert." Wilken hatte die Blockupy-Kundgebung angemeldet.

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Thomas Strobl, forderte eine Initiative zum besseren Schutz von Polizisten. "Wir brauchen einen überparteilichen Pakt, der Gewalt gegen Polizisten und Einsatzkräfte ächtet", sagte der CDU-Politiker der Tageszeitung Die Welt. Nötig seien härtere Strafen.

Wirtschaftsweiser Bofinger: "Statt zu protestieren müsste man der EZB für ihre Politik mit einem Fackelzug danken"

Kritik an den Krawallen kam auch vom Wirtschaftsweisen Peter Bofinger: "Vor allem das Ausmaß und die Gewalt überraschen mich sehr. Die EZB tut derzeit nämlich sehr viel, damit sich die soziale Lage im Euroraum verbessert", sagte Bofinger der Main-Post. "Statt zu protestieren müsste man der EZB für ihre Politik mit einem Fackelzug danken", sagte der Würzburger Professor für Volkswirtschaft und Mitglied des Sachverständigenrats der deutschen Bundesregierung.

Die Skyline von Frankfurt am Main mit der Europäischen Zentralbank bei Nacht.

EZB-Neubau in Frankfurt
Die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main bei Nacht, gespiegelt im Main.

EZB-Neubau in Frankfurt
Menschen unter einer wellenförmigen, modernen Deckenkonstruktion in einem hohen Gebäude.

GERMANY NEW HEADQUARTERS OF ECB
Luftaufnahme von Frankfurt am Main mit dem Main und der Skyline im Hintergrund.

GERMANY BANK ECB
Ein Bürostuhl der Marke Züco steht in einem Raum mit großen Fenstern.

GERMANY NEW HEADQUARTERS OF ECB
Blick von unten in das Innere eines modernen Gebäudes mit Glasaufzug und Stahlträgern.

Letzte Baustellen-Führung vor EZB-Umzug
Ein Fensterputzer arbeitet an der Fassade eines modernen Hochhauses.

Letzte Baustellen-Führung vor EZB-Umzug
Ein Fensterputzer reinigt die Glasfassade eines hohen Gebäudes.

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Ein Mann mit Kamera und ein Tontechniker vor dem Gebäude der Europäischen Zentralbank in Frankfurt.

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