EZB belässt Leitzins bei 0,5 Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) will die Zinsen für eine längere Zeit niedrig halten. EZB-Präsident Mario Draghi sagte am Donnerstag, die Geldpolitik bleibe so lange locker, wie es nötig sei. Die Politik der Notenbank stehe damit in Einklang mit dem Ausblick, den die EZB im Juli gegeben habe. "Sie unterstützt damit die schrittweise Erholung der wirtschaftlichen Aktivität."
Die Stimmungsindikatoren im August bestätigten die erwartete Konjunkturbelebung - ausgehend von einem niedrigen Niveau. Zuvor hatte der EZB-Rat den Leitzins für die Eurozone bei 0,5 Prozent belassen. Im Juli hatte sich Draghi erstmals darauf festgelegt, den Leitzins "für einen längeren Zeitraum" so niedrig zu lassen oder bei Bedarf sogar noch weiter zu senken.
Langsame Erholung
"Die Wirtschaft dürfte sich nur langsam erholen", sagte Draghi. Die jüngsten Entwicklungen am Geld- und Finanzmarkt könnten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern. Für kommendes Jahr beurteilen die EZB-Experten die Aussichten etwas düsterer als noch vor drei Monaten: 2014 soll es ein Wachstum von einem (bisher: 1,1) Prozent geben.
Spielraum für eine lockere Geldpolitik eröffnet der weiter geringe Preisdruck. Die Inflationsrate soll laut EZB in diesem Jahr im Schnitt auf 1,5 (zuvor 1,4) Prozent fallen - von 2,5 Prozent im vergangenen Jahr. Damit würde es nach EZB-Definition stabile Preise geben, die sie bei Werten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet sieht. Für 2014 werden wie schon im Juni 1,3 Prozent vorhergesagt.
Die Ökonomen des Euro-Systems - also der EZB und der nationalen Notenbanken der Währungsunion - erstellen ihre Projektionen vierteljährlich. Obwohl sich der EZB-Rat die Vorhersagen der Volkswirte offiziell nicht zu eigen macht, kommen ihnen bei den Zinsentscheidungen und als Signal für künftige Schritte der Währungshüter erhebliche Bedeutung zu.
Kommentare