Exporte und Inlandskonsum sorgen für 3,1 Prozent Wachstum

Exporte und Inlandskonsum sorgen für 3,1 Prozent Wachstum
Exporte und Inlandskonsum pushen Wachstum. OeNB-Gouverneur Nowotny spricht von einer "sehr beachtlichen Entwicklung".

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat ihre Wachstumsprognose für das Jahr 2018 bestätigt. Wie bereits im Juni prognostiziert, soll das heimische Bruttoinlandsprodukt um 3,1 Prozent zulegen. Das Wachstum ist damit um einen Prozentpunkt höher als in der Eurozone und Deutschland. "Das ist eine sehr beachtliche Entwicklung", sagte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny vor Journalisten in Alpbach.

"Neben den Exporten ist die lebhafte Inlandsnachfrage eine tragende Säule im aktuellen Konjunkturzyklus", so Nowotny. Der OeNB-Gouverneur verwies auf eine "sehr positive Entwicklung" der österreichischen Exporte nach West- und Osteuropa. Außerdem sei es "gelungen den Binnenkonsum zu stärken". Im Jahr 2017 wuchs die österreichische Wirtschaft um 3,1 Prozent. Zuvor lag das BIP-Wachstum deutlich niedriger mit 1,5 Prozent im Jahr 2016, +1,1 Prozent (2015), +0,9 Prozent (2014), 0,0 Prozent (2013) und +0,7 Prozent (2012).

Sorgen über Entwicklung in Italien

Sorgen bereitet dem OeNB-Gouverneur die wirtschaftliche Entwicklung in Italien. Die italienische Wirtschaft hat mit 1,3 Prozent die niedrigste prognostizierte Wachstumsrate im Jahr 2018 in der Eurozone und für 2019 wird nur mehr ein Plus von 1,1 Prozent erwartet. Außerdem hat Italien noch immer nicht das BIP-Niveau von vor der Wirtschaftskrise 2008/2009 erreicht. Diese Stagnation habe "negative Auswirkungen auf die Beschäftigung" und bringe "politische Instabilität", sagte Nowotny. "Das ist für den Eurobereich eine besondere Herausforderung, die nicht von der Währungs- sondern von der realwirtschaftlichen Politik angegangen werden muss."

Nowotny sieht in der Lage Italiens aber "kein aktuelles Risiko". Der italienische Staat müsse auf den Kapitalmärkten etwas höhere Zinsen zahlen, es sei aber nicht vergleichbar mit der Krisensituation 2012. Italien müsse Strukturreformen angehen, um die quasi stagnierende Realwirtschaft wieder in Schwung zu bringen.

Als Risiko für die Weltwirtschaft sieht Nowotny die Gefahr von internationalen Handelskriegen, die Währungskrise in der Türkei und die ausständige Entscheidung über den Brexit-Deal.

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