Ex-Minister Martin Bartenstein war wieder einkaufen

Ex-Minister Martin Bartenstein: Der 65-Jährige investiert in Firmen
Ex-Politiker Martin Bartenstein steigt beim steirischen Logistik-Spezialisten Knapp AG ein

Einst galt er als reichster Minister der Nation, jetzt ist er wieder um eine Beteiligung reicher: Martin Bartenstein hat mit seiner Bartenstein Holding 28,4 Prozent an der steirischen Knapp AG übernommen. Die Anteile waren zuletzt in Händen eines japanischen Miteigentümers (Daifuku Co Ltd).

Die Knapp AG, ein international aufgestellter Spezialist in Sachen Lagerlogistik-Software und Lagerautomation, hat mehr als 30 Standorte. Das Unternehmen erwirtschaftete laut Firmen-Compass zuletzt mehr als 34 Millionen Gewinn (EGT) und setzte 632 Millionen Euro um. Bartenstein sieht „großes Wachstumspotenzial“.

Dass sich der ehemalige Politiker bei Firmen einkauft, ist nichts Neues. Zuletzt hat er mit Österreichs-Paradeinvestor Erhard Grossnigg eine Büromöbelgruppe „europäischen Formats“ geschmiedet. Mit ihrer Beteiligungsgesellschaft BGO Holding (die die beiden zu gleichen Teilen halten) haben sie nach den Büromöbelherstellern bene und Neudoerfler auch deren Mitbewerber hali und Svoboda übernommen.

Operativ ist Bartenstein aber mehr in der Pharmabranche zu Hause. Gemeinsam mit seiner Frau Ilse sitzt der studierte Chemiker in der Geschäftsführung der G. L. Pharma. Das Unternehmen ging aus dem Zusammenschluss von Lannacher (hat Bartenstein von seinen Eltern übernommen) und Gerot Pharmazeutika hervor (Übernahme 1997). Ein Coup ist ihm gemeinsam mit seinem Studienkollegen und heutigen Andritz-Chef Wolfgang Leitner gelungen: Die beiden haben einst die ungarische Generikafirma Pharmavit übernommen und später viel teurer weiterverkauft.

 

Ex-Minister Martin Bartenstein war   wieder einkaufen

Die Familie Bartenstein (fünf Kinder) lebt zwar herrschaftlich auf Schloss Lannach, ist sonst aber eher für sparsames Verhalten bekannt. Seit Bartenstein in seiner Polit-Zeit beim Kauf von Schuhen um einen Rabatt feilschte, klebt das Image des Knauserers wie Kaugummi an seinen Sohlen.

simone hoepke

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