Ex-Hypo-Manager Xander tritt Haftstrafe an

Porträt eines Mannes mit grauen Haaren und blauen Augen.
Das Urteil wegen Styrian Spirit lautete auf 21 Monate unbedingt.

Der ehemalige Vorstand der Hypo Österreich, Gert Xander, hat am Dienstag seine Haftstrafe angetreten. Xander war wegen eines unbesicherten Zwei-Millionen-Kredits an die Pleite-Fluglinie Styrian Spirit am Landesgericht Klagenfurt zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof bestätigte im vergangenen Oktober den Schuldspruch, reduzierte die Strafe aber auf 21 Monate.

Der Leiter der Justizanstalt Klagenfurt, Peter Bevc, bestätigte am Mittwoch den Haftantritt Xanders. Ob dieser seine Strafe in Klagenfurt oder in einer anderen Haftanstalt verbüßen wird, ist noch unklar. Xander hatte die Bank im Jahr 2005 mit einem unbesicherten Zwei-Millionen-Kredit an die marode Fluglinie Styrian Spirit wissentlich geschädigt, stellte das Gericht fest. In dem Prozess war auch Ex-Hypo-Chef Wolfgang Kulterer verurteilt worden, er erhielt zwei Jahre. Den Bankmanagern wurde vorgeworfen, quasi auf Zuruf der Politik einem Unternehmen ohne jede Sicherheit Kredit gewährt zu haben.

Bereits im Birnbacher-Prozess verurteilt

Mehrere Männer in Anzügen sitzen an Tischen in einem Gerichtssaal.
APA9647672-2 - 01102012 - KLAGENFURT - ÖSTERREICH: ZU APA 0079 II - (v.l.n.r.) Die Angeklagten mit ihren Anwälten Hans Jörg Megymorez, Martin Nemec, Alexander Todor-Kostic, Josef Martinz, Gernot Murko, Gert Xander, Richard Soyer und Dietrich Birnbacher, am Montag, 1. Oktober 2012, vor Beginn des möglicherweise letzten Verhandlungstages in der "Causa Birnbacher" am Landesgericht Klagenfurt. Der am 4. Juli begonnene Untreue-Prozess könnte heute mit Urteilssprüchen zu Ende gehen. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Offen ist auch, wie lange Xander in Haft bleibt. Er war im Oktober 2012 im sogenannten Birnbacher-Prozess ebenfalls zu zwei Jahren unbedingt verurteilt worden, weil er als damaliger Vorstand der Landesholding die Auszahlung eines Honorars von sechs Millionen Euro für den Villacher Steuerberater Dietrich Birnbacher mitgenehmigt hatte.

Birnbacher hatte das Geld offiziell für seine Beratung des Landes beim Verkauf der Hypo-Anteile an die Bayerische Landesbank erhalten, laut seinem Geständnis war ein Teil davon aber in Wahrheit zur Parteienfinanzierung von Freiheitlichen und ÖVP gedacht gewesen. Der damalige ÖVP-Obmann Josef Martinz war im gleichen Prozess zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Diese Urteile sind noch nicht rechtskräftig, eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs wird in Kürze erwartet.

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