Ex-Hypo-Chef Kulterer sitzt seit Montag wieder im Gefängnis

Kulterer hatte vier Jahre und einen Monat Haft erhalten
Im "Skiper-Prozess" wurde er zu zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt.

Der ehemalige Vorstandschef der Kärntner Hypo, Wolfgang Kulterer, sitzt seit Montag wieder im Gefängnis. Harald Streicher, Sprecher der Justizanstalt Klagenfurt, bestätigte am Dienstag auf APA-Anfrage eine entsprechende Meldung des ORF Kärnten. Kulterer hatte im sogenannten "Skiper-Prozess" eine Zusatzstrafe in Höhe von zwei Jahren, sieben Monaten und zehn Tagen erhalten.

Dieses Strafmaß hatte das Oberlandesgericht Graz Anfang Juli bestimmt, nachdem der Oberste Gerichtshof den Schuldspruch aus erster Instanz bestätigt hatte. Das OLG reduzierte allerdings das Strafausmaß gegenüber dem Klagenfurter Urteil beträchtlich, der Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Uwe Dumpelnik hatte ursprünglich vier Jahre und ein Monat Haft verhängt.

Untreue

Kulterer und sein ehemaliger Vorstandskollege Günter Striedinger waren im Jahr 2016 am Landesgericht Klagenfurt wegen Untreue schuldig gesprochen worden. Insgesamt waren vier Personen im Zusammenhang mit der Finanzierung der kroatischen Luxusanlage "Rezidencija Skiper", heute "Kempinski Hotel Adriatic", angeklagt. Während die beiden Ex-Banker verurteilt wurden, wurden Projektbetreiber Mirko Oblak und eine Geschäftsführerin freigesprochen.

Der Schuldspruch bezog sich auf einen 70-Mio.-Euro-Kredit für das Hotel. Die Bankvorstände hätten ohne Sicherheiten und Rückzahlungsmöglichkeiten der Kreditwerberin die Vergabe der 70 Mio. Euro beschlossen und so die Bank geschädigt. Das Maß der Zusatzstrafen hatte sich damals aus der Vorgabe ergeben, dass beide Angeklagten mit Einberechnung der bisherigen Strafen jeweils die Höchststrafe von zehn Jahren zu erhalten hätten. Mit den reduzierte Strafen wurde Kulterer nun insgesamt zu neun Jahren, Striedinger zu neun Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Striedinger hat seine Haftstrafe ebenfalls bereits angetreten.

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